Sicherheits-Innenkäfig:
280GE 460.232, Bj. 1984

tipp98-21.htm: Letzte Änderung am 17.04.2016 / 15.02.2011 / 20.03.2010 Copyright Dr. Hans Hehl
(Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung)
Impressum gem. TMG Paragraph 5/6

Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen /Webseite

Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote.

Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung!

Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko.
Übersicht:
1. Grundlagen (Unfall-Gs):
2. Vorbereitung:
3. Planung / Rohr biegen:
4. Querbügel und Versteifung:
4.1 Grundplatten und Verschraubung:
5. Lackierung:
6. Fertig:
7. Polstermaterial für Käfig:
1. Grundlagen (Unfall-Gs): top

Bilder von Unfall-G's zeigen, dass die Dachkonstruktion doch nicht so stabil ist. Also muss für den Wettbewerbs-280GE ein Sicherheitskäfig gebaut werden (Bilder von Robert, Danke!)
Diese Unfallbilder habe ich von "www.exclusiv-automobile.de" mit frdl. Genehmigung von Herrn Zädow.
Literatursuche:

Nach einigen Stunden der Internetsuche bei verschiedenen Firmen (die Sicherheits-Innenkäfige anbieten) und Lesestunden in einschlägigen Foren sowie der Ratschläge von Felix (ohne ihn wäre es nie zum Bau gekommen, Danke!) wurde die nebulöse Vorstellung eines Innenkäfigs für den Wettbewerbs-280G klarer.

Firmen:

Es gibt verschiedene Firmen, die Innenkäfige bauen, z.B. die Fa. Herrmann, Motorsport GmbH: www.herrmann-motorsport.org, Fa. Heigo: www.heigo.de, Fa. OffRoadCenter Schmoldt: www.ocsonline.de , www.isa-racing.de

Den Innenkäfig kann man aus nahtlos kaltgezogenen Präzisionsstahlrohren (DIN 2391) oder aus Chromstahl C25CrMo4, 40 mm, 2,0 mm stark, bauen. Lieferfirma: Fa. TENNANT www.tennant-metall.com. der Stahl kann aber nicht mit Schutzgas geschweißt werden.

Ebenso kann der Stahl ST52 = E355 laut FIA verwendet werden, der auch eine hohe Zugfestigkeit und Streckgrenze besitzt. Die senkrechten Streben können mit der A- und B-Säule verschweißt werden. Alle Sicherheitskonstruktionen sollten möglichst den Sicherheitsbestimmungen der ONS/FIA (Art. 253.8 -ONS-Handbuch) entsprechen. Diagonale Versteifungen sind an der Fahrzeugdecke und Rückwand vorzusehen.

So gehts auch:

Ich bestellte zunächst die Siederohre ST52/E355, nahtlos gezogen, 48,3x3,5 mm stark. Sie sind auch im Preis günstiger.
Die Bilder zeigen zwei Beispiele eines Eigenbaus bei einem Prototypen. Die diagonalen Verstrebungen am Dach und an den Seiten sind mit weniger starken Rohren ausgeführt.
Wer macht es?

Florian Angelstorfer fährt Stock-Car-Rennen und baut viele Innenkäfige nach den Normen des BSCV (Bayerischer Stock-Car-Verband). Liest man diese Normen in der Ausschreibung für 2009 nach, stellt man fest, dass teilweise die FIA-Normen übertroffen werden.

Er baute nun meinen Innenkäfig nach seinen und meinen Vorstellungen. So wird auch der Heckbereich geschützt. Der Innenkäfig ist auch wieder ausbaubar und nicht mit dem Aufbaublech verschweißt, sondern nur verschraubt. Die Rohre liegen aber an den Hauptverstärkungen des Aufbaus direkt an. Querversteifungen sind auch an den Fußpunkten der mit Doppelplatten verschraubten senkrechten Streben.

Nun baut er auch für Mercedes-Geländewagen die Käfige, Anfragen per email an Flo.Angerstorfer(add)gmx.de.
2. Vorbereitung: top
Da das Armaturenbrett schon zum Teil abgeschnitten und verkleinert war (siehe Bericht Tipp 98-9), spielte es keine Rolle noch mehr wegzuflexen.
So musste bei der A-Säule auf beiden Seiten des Armaturenbretts Platz für die Rohre geschaffen werden.
Anschliessend waren noch kleine Verstrebungen für das Armaturenblech notwendig. Auch die Relaisplatte mit dem Sicherungshalter wurde neu befestigt. Gleichzeitig wurden der Sicherungshalter und die Sicherungen erneuert. 280ge
3. Planung / Rohr biegen: top
Nur mit einer kräftigen Hydraulik-Biegevorrichtung konnten so starke Rohre (48,3x3,5 mm) gebogen werden.
Der Anfang war am schwierigsten, die Biegungen müssen genau passen. Mehrmaliges Nachbiegen war erforderlich bis es passt.

Im hinteren Heckbereich sind die beiden Längsrohre mit einem Querbügel verstärkt und zusätzlich nach an der B-Säule an einer Querversteifung über der Trennwand abgestützt.
4. Querbügel und Versteifung: top
Hinter den Sitzen ist über der Trennwand ein Querrohr zwischen den B-Säulen angebracht und mit den senkrechten Stützen der B-Säule verschweißt. Wegen der Schalensitze sind die Schrägversteifungen leicht gebogen. Oben sind sie mit den senkrechten Stützen der B-Säule verschweißt.
4.1 Grundplatten und Verschraubung: top
Alle senkrechten Stützen wie auch die senkrechte Stütze an der B-Säule haben zur Abstützung am Bodenblech große Grundplatten. Eine Zwischenplatte ist wegen der Bodenblechsicken meistens notwendig.
Diese wird durch das Bodenblech mit einer weiteren Platte mit M10-Schrauben verschraubt. Die M10-Löcher müssen noch gebohrt werden.
Die B-Säulenversteifung ist eine komplette Einheit und kann ausgebaut werden. Die Längsbügel liegen auf den Stützen der B-Säule nur auf.
Der Querbügel am Heck ist jetzt grundiert und lackiert. Er stützt sich rechts und links an den Längsrohren ab (Krafteinleitung) und liegt am Dachblech an. Über eine masive Platte (8 mm, angeschweißt am Längsrohr) ist er mit dem Längsrohr verschraubt.
5. Lackierung: top
Zum Abschluss wurde der Innenkäfig wieder ausgebaut und der leichte Rostansatz mit Schmirgelpapier entfernt, dann grundiert und lackiert. Unser Großneffe Noah als neuer G-Fan konnte es kaum erwarten, dass der 280GE fertig wird.
6. Fertig: top
7. Polstermaterial für Käfig: top
Käfigrohre sollten im Kopfbereich mit Polstermaterial abgedeckt sein. Die Fa. ISA-Racing bietet Polstermaterial Nr. AA-113-15, 35 Euro inkl. MwSt., halbrund, 44,5 - 50 mm, Länge 91,5 cm, entsprechend FIA 8857-2001 Type A an. Es ist hitzebeständig und nicht entflammbar. Die Halbschalen werden durch ein integriertes selbstklebendes Band fixiert.

Das Material ist äußerst stabil und mit dem Daumen kaum eindrückbar. Es kann mit einer Metallsäge abgelängt werden.

Valid HTML 4.01! Validation für HTML 4.01 - diese Seite validieren:

zurück zum Anfang top