29. Tipp: Lichtleiter im Mercedes: Grundlagen und Details Letzte Änderung am 16.04.2016 / 08.08.2011 / 10.02.2009 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 zur Startseite - zum Stichwörterverzeichnis Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Siehe auch: LIN (Local Interconnect Network) und CAN-Bus sowie Multimedia-Tipp 7. Eine lesenswerte grundlegende Einführung (Busse im G ;) ) hat auch Klaus auf seiner website www.gwagen.de , Registrierung erforderlich |
Übersicht:
1: Lichtleiter 2: D2B 3: MOST |
Lichtleiter | Lichtleiter im 270CDI | D2B-Leiter | MOST-Leiter | POF-Buch: zu teuer |
Grundlagen über die
Bus-Systeme bei Mercedes und über die Lichtleiter D2B und MOST
sind meistens in zahlreichen Publikationen und Internetseiten
verstreut. Ich versuche hier mal alle Daten zu sammeln, die
für den Mercedes-Geländewagen 270CDI von Bedeutung sind.
Die folgende Aufstellung guter Links ist als Literaturverzeichnis
zu verstehen. Meine Multimedia-Einbauten (mit D2B) sind hier. Internet-Links: Die besten Grundlagen / Zusammenstellung aller BUS-Systeme von Michael Randt (inkl. D2B, MOST, POF etc.) bei Autos findet man bei www.carbussystems.com (Hinweis von StefansCLK im Mercedes-Forum). POF-Buch "POF Optische Polymerfasern für die Datenkommunikation". Leider ist das Buch sehr teuer! Autoren: Werner Daum, Jürgen Krauser, Peter E. Zamzow, Olaf Ziemann ISBN: ISBN 3-540-41501-7, Verlag: Springer Gute Informationen zu allen Multimedia-Fragen bekommt man über die Foren im Internet, z.B. bei www.geo24.de oder bei www.mercedes-forum.com Firmenunterlagen über D2B- und MOST-Lichtleiter: www.ratioplast.com und www.oasis.com. |
1. Grundlagen: Lichtleiter POF |
2. D2B - Lichtleiter
D2B bedeutet Digital-Data-Bus und wurde ursprünglich von Philips entwickelt. Die Datenübertragung erfolgte über Twisted Pair (verdrillte zweiadrige) Leitungen mit Abschirmung.Die Datenrate betrug 1 MBit/s. Chips in den angeschlossenen Geräten wandeln elektrische Impulse in Lichtimpulse um, die am Ende des Lichtleiters wieder in elektr. Impulse zurückgewandelt werden. Ein Kunststoffkabel mit zwei Lichtleitern für die Hin- und Rückrichtung reicht für den gesamten Daten- und Signaltransfer unter allen angeschlossenen Geräten. Es bestehen keine EMV-Probleme, wie Störungen von der Lichtmaschine oder anderen Kabeln und Masseschleifen. Alle D2B-Geräte sind zu einem Ring in einer Reihenschaltung zusammengeschlossen. |
So schrieb die Funkschau 23/99: "Um die Platz-, Gewichts- und Reparaturprobleme zu umgehen, setzt DaimlerChrysler daher konsequent auf die Vernetzung mit Kunststoff-Lichtwellenleitern und den von Becker Automotive Systems, Phillips Car Systems und der britischen C&C Electronics entwickelten D2B-Optical Bus als Übertragungsprotokoll... So genügt ein Kunststoffkabel mit zwei Lichtleitern für die Hin- und Rückrichtung für den gesamten Daten- und Signaltransfer unter allen angeschlossenen Geräten." |
Das erste Bild zeigt einen Lichtleiterverbinder von Mercedes A0005453384, das zweite Bild (von holgi2002, Forum geo24.de, Danke Holger) die zu- und abführenden Lichtleiter. Das dritte Bild enthält die gesamte Bus-Vernetzung im Mercedes Geländewagen Typ 463 ab 2000.
Eine Einbaubeschreibung (Lichtleiter und Stecker) ist hier: Tipp: Multimedia7.htm |
Lichtleiter sind sehr empfindlich und dürfen nicht mechanisch belastet werden. Ob ein Lichtleiter noch prinzipiell i.O. ist und Licht weiterleitet, kann man einfach mit einer Taschenlampe testen. (Tipp von Zefix, www.geo24.de im Forum Mercedes, D2b-Ring defekt). Das eine Ende wird angeleuchtet, am anderen Ende muß Licht austreten, siehe Tipp multimedia7.htm#b4. |
Leider reicht die Übertragungskapazität der D2B-Technik für Video nicht mehr aus und so gibt es das Bussystem der nächsten Generation, den MOST.Oft sind mehrere Geräte wie Comand 2.0, CD-Wechsler und Telefon im Auto verbaut und werden im Tachodisplay angezeigt und können über Lenkradtasten bedient werden. Die herkömmliche Kupfer-Kabelbaumtechnik ist da bald am Ende. Elektromagnetische Störungen/Einstrahlungen kommen hinzu. Da bietet sich die Übertragung über Lichtleiter an. |
3. MOST - Lichtleiter:
Der Media Oriented Systems Transport-(MOST)-Bus als Nachfolger wird inzwischen von den meisten europäischen Automobilherstellern verwendet. Er ermöglicht Bruttodatenraten von 24,8 Mbit/s bei einer Nutzdatenbreite mit 21,2 Mbit/s. Dies erlaubt die Verteilung von MPEG-kodierten Videosignalen über das mobile LAN. Für die Systemsteuerung im Cockpit stehen auf dem Control Channel nunmehr 700 Kbit/s statt der 176 Kbit/s des D2B-Protokolls zur Verfügung. 1998 wurde die MOST Corporation von BMW, DC, Becker Radio und OASIS Silicon Systems gegründet. Möglich sind hier nicht nur Ringstrukturen wie bei D2B, sondern auch Stern- und Baumstrukturen. |
Ein als Electrical Optical
Converter (EOC) bezeichneter Chip wandelt die elektrischen Signale
in Lichtimpulse um, die über einen Lichtleiter (POF) zu einem
weiteren Optical Electrical Converter (OEC) gelangen und dort
wieder in elektrische Signale umgewandelt werden. Die Datenübertragung erfolgt in Blöcken, die aus 16 Frames mit je 512 Bits (64 Bytes) bestehen. Die Frames gliedern sich in Unterabschnitte auf, die Datenbits, Steuerungs- und Kontrollbit (Parity) enthalten. Von OASIS gibt es sogar eine PCI-Einsteckplatine für den PC zum Anschluß und Test eines MOST-Systems. Von www.mostnet.com gibt es als Download eine mehrteilige elektronische Broschüre in Englisch über MOST. |