240 GD: elektronischer Rund-Tacho (100mm) von VDO anstelle neuer Winkelgetriebe tacho.htm: Letzte Änderung am 06.07.2016 / 27.04.2016 / 09.10.2015 / 06.08.2014 / 10.12.2012 / 10.01.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - Stichwörterverzeichnis Webseite Stichwörterverzeichnis R230 Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Bitte beachten: Alle Angaben gelten direkt nur für den 240GD, Bj.10/79. Tipp von Geert Bollen (Porsche 911-Fan): www.ka-ja-tacho.de ist spezialisiert auf die Reparatur und den Nachbau von Tachoteilen, Zahnrädchen, usw., aber eigene Erfahrungen liegen bis jetzt nicht vor. Auf dieser Webseite sind in den FAQs gute Hinweise enthalten. |
Übersicht: |
1.2 Ersatzmöglichkeiten:
Aus mehreren Gründen entschloss ich mich im November 2003 einen elektronischen VDO-Tacho einzubauen: - die Ersatzteile für den alten Tacho sind genauso alt und gebrauchte Tachos haben den selben Fehler! - ein neuer originaler Mercedes-Tacho (A0115420306) kostete damals 480 Euro) ohne MwSt. (Stand 6/2016: 688,72 Euro ohne MwSt.. - 2003 gab es einen preiswerteren, elektronischen Tacho von VDO, der programmierbar ist (VDO cockpit vision, Nr. 437 015 007 G, 100 mm Durchmesser) für 159,40 Euro. - Und es gab 2003 einen kompetenten Ansprechpartner in der Rostocker VDO-Niederlassung (Herr Toralf Arndt (0381 20141-02), [email protected]. Herzlichen Dank für die Super-Beratung. |
2010 gab es den elektronischen 100 mm VDO-Tacho (max 200km/h) z.B. bei Fa. Sandtler für 213 Euro inkl. MwSt., Bestell-Nr. 437015007 G. oder bei www.ker-innovatec.de für 173,37 Euro inkl. MwSt.. |
3. Impulsgeber Nr. 2152-30300000Z:
Der Tachogeber 2152-30300000Z bzw. der Adaptersatz VDO Typ X39-397-106-191 sind anscheinend bei VDO nicht mehr erhältlich. Den Adaptersatz braucht man aber beim Mercedes-G nicht. Ersatz-Tachogeber: Eventuell passt der VDO-Geber 340-214-013-001Z, er gibt 4 Impulse pro Tachowellenumdrehung (Hinweis von W. Travnicek, Danke!) Der Stecker am Impulsgeber Nr. 2152-30300000Z siehe Hallgeber wird abgeschnitten und an den drei Leitungen normale Flachstecker für AMP-Stecker aufgepresst. Das schwarze Kabel kommt an eine abgesicherte 12V-Plusleitung von der Zündung (Klemme 15). Das braune Kabel ist die Masseleitung und das blau/rote Kabel (Impulse) kommt gleich in den AMP-Stecker, Position Nr. 8. |
Die Tachowelle kann auf einer Seite am Geber
(M18x1,5) wieder angeschraubt werden. Den Vierkant-Stift der
Tachowelle leicht fetten. Ich habe vor dem Einbau des Gebers die
Impulse mit dem Oszillographen gemessen, es sind nadelförmige
100 mV-Impulse. Den Geber kann man mit einem Akkuschrauber mit
Vierkantstift (passend gefeilter Nagel) im Bohrfutter in Betrieb
nehmen. Stromaufnahme bei 13 Volt etwa 17 mA. Pro Umdrehung werden
6 Impulse geliefert. damals eingebauter Geber für die Tachowelle (PKW-Geber) Nr. 2152-30300000Z, 25,70 (alt 18,96) Euro ohne MwSt. VDO-Geber Hallgeber (mit Adapter für verschiedene Gewindeanschlüsse) VDO Typ X39-397-106-191 Ersatz-Tachogeber: Der Tachogeber 2152-30300000Z bzw. der Adaptersatz VDO Typ X39-397-106-191 sind anscheinend bei VDO nicht mehr erhältlich. Den Adaptersatz braucht man aber beim Mercedes-G nicht. Eventuell passt der VDO-Geber 340-214-013-001Z, er gibt 4 Impulse pro Tachowellenumdrehung (Hinweis von W. Travnicek, Danke!) |
7. Messergebnisse und Rechnungen:
Wer will, kann das Ganze auch ausrechnen! Bei 1 km Teststrecke waren es zunächst 6140 Impulse bei den Winterreifen Bridgestone 215/80R16 DMZ2 mit nur noch 4 mm Profil mit einem Umfang von 2,312 m. Da 6 Impulse pro Tachowellenumdrehung geliefert werden, hatte sich die Tachowelle 1023,33 mal gedreht. Über den Wert vom Winkelgetriebe müßte man auf die Radumdrehungen kommen. Diese ergeben sich auch aus zurückgelegter Strecke dividiert durch den Umfang: 1000 m / 2,312 m = 432,53 Radumdrehungen. 8. Berechnungen zur Impulszahl: Der alte mechanische VDO-Tacho hat den Wert W = 1,0 (1000 Umdrehungen pro km, Prägung außen am Tacho). Der neue Impulsgeber liefert pro Umdrehung 6 Impulse, d.h. 6000 Impulse für 1 km. Die Reifen entsprechen der Originalbereifung. Die Hinterachse hat die Achsübersetzung I = 5,286. Ein Winkelgetriebe für den 240GD hat z.B. die Kennziffer 2, A460 280 0429 und hat den Wert 0,462. Mein Winkelgetriebe hat die Nr. A4602810030 und ist nicht mehr lieferbar. alte Reifen: Bei 432,53 Radumdrehungen für einen Kilometer und einer Achsübersetzung von I = 5,286 ergeben sich 2286,35 Umdrehungen der Kardanwelle. Das Winkelgetriebe mit dem Faktor 0,462 ergibt dann 1056,3 Umdrehungen der Tachowelle. Das wären dann etwa 6337 Impulse. neue Reifen Neue DMZ2 haben mit 10 mm Profil 2,354 m Umfang. Es ergeben sich 1000 m / 2,354 m = 424,81 Radumdrehungen * 5,286 = 2245,54 Kardanwellen-Umdrehungen * 0,462 = 1037,44 Tachowellen-Umdrehungen, also etwa 6223 Impulse rechnerisch. Mit diesen neuen Winterreifen ergab sich bei eingestellten 6000 Tachoimpulsen eine Tachoanzeige von etwas über 50 km/h, wobei eine mobile Radarstation am Ortsrand 52 km/h anzeigte. Fazit: Am besten mal die Impulszahl eingeben, die dem alten Tacho (W=1,0) entspricht (am Tacho außen eingeprägt). Beim alten Impulsgeber mit der Kennzahl 6 also 6000 Impulse eingeben und dann messen. Weitere Einstellmöglichkeiten finden sich in der Anleitung zur Justierung des Tachos. 9. Änderung der Reifengröße: Kein neues Winkelgetriebe: Da ein passendes Winkelgetriebe seit Jahren (Stand 6/2016) nicht mehr lieferbar ist und fast soviel wie der neue elektr. Tacho kosten würde, lohnt es sich bei Reifenwechsel umzurüsten. Leider gibt es keine einfache Möglichkeit, den alten Kilometerstand zu übernehmen, da der Kilometerstand nicht programmierbar ist. Weitere Einzelheiten zu den Winkelgetrieben sind hier. |
10. Alten Kilometerstand am neuen Tacho einstellen (Anzeige-Wert
erhöhen!):
Im Juli 2005 hatte Robert Schüler (Besitzer eines Pinzgauers, ist ja ein Steyr-Puch wie der G ;), dies getestet, als er den Tacho ersetzte. Sein Bericht ist auf seiner hervorragenden Webseite http://pinzgauer.kiruna.de/technik.html mit Bildern zu finden. Er stellte sich selber den Tachostand ein (man kann die Anzeige nur erhöhen). Die Einstellung machte auch die VDO-Vertretung, aber 2016 nicht mehr. |
Anbei die Daten für
den Funktionsgenerator: Frequenz ca. 190 Hz, etwa 500 mV, Rechteck
1:1 , dann zeigt sein Tacho etwa 120 km/h an und er muß
für 30.000 km mehrere Tage in Betrieb sein.
Im Mai 2016 baute ich einen PWM-Impulsgenerator als Bausatz auf, der für die Erhöhung des Km-Standes auch geeignet ist. |
11.
"Fischi" (viermalvier-Forum) hat seinen alten mechanischen Tacho
repariert, hier sein Bericht: So, ich habe ihn zerlegt! Das Abheben der Nadel war dann doch recht einfach. Man muss vorsichtig & sachte mit einem Phasenprüfer abhebeln. Dazu muss der Phasenprüfer zwischen die Spiralfederhalterung und den Stutzen der Nadel gesetzt und langsam ein kleines Stückchen gedreht werden. Das macht man von vier Seiten, dann sollte sich die Nadel lösen. Nun kann das Zifferblatt mittels der beiden schwarzen Schrauben enfernt werden. Nach dem Entfernen des Zifferblattes muß die Spiralfederhalterung auf der Tachowelle ebenfalls sachte abgehoben werden. Dazu verfährt genauso, wie mit der Tachonadel. Nun konnte ich den Tacho weiter zerlegen und die Welle für die Kilometerzähler entnehmen. Es zeigte sich, dass das Hauptantriebszahnrad mittig stark abgenutzt war und daher von der Schnecke nicht mehr bewegt wurde. Ich habe nach Entnahme der Welle dieses Zahnrad mit "sanfter Gewalt" von der Welle geschoben. Dann habe ich das Zahnrad an der schmalsten Stelle (Mitte) mit einem scharfen Teppichmesser in zwei Hälften geschnitten. Bitte die Hälften gegen Wegflipsen sichern - habe 15 Minuten suchen müssen :-) Dann habe ich die beiden Hälften andersherum wieder auf die Welle gesetzt, sodass der vorherige Rand nun in der Mitte ist. Darauf achten, das die Zähne richtig voreinander stehen. Dann habe ich alles wieder zusammengebaut. Beim Aufsetzen der Tachonadel auf die Welle bitte darauf achten, dass die Spiralfeder ein kleines bischen (ca. 1/8-Drehung) vorgespannt ist. Die anschließenden Testläufe verliefen ohne Zicken, Zucken oder sonstwelche Störungen. Wir werden sehen, wie lange das hält! Gruß Fischi |
Eine schöne Beschreibung, wie man die Tachonadel ausbaut, ist auf der Webseite von http://schmidt-richter.de zu finden. Dort gibt es auch weitere Reparaturanweisungen. |
12. Tachonadel abheben:
Zur Tachoreparatur hat I.Rossdam hat eine gute Pdf-Dokumentation gemacht. |
13. Tachowelle für 460 :
Die Tachowelle A4605420107 - 97,15 (alt: 74,03) Euro ohne MwSt. (Stand 6/2016) ist beim Baumuster 460 immer gleich (EPC-Net (Gruppe 54, 585, Bild 5) |