Kotflügel vorne rechts/ Innenwand 280GE: tipp98-17.htm: Letzte Änderung am 17.04.2016 / 03.07.2015 / 21.09.2012 / 14.01.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen / Webseite Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko.

siehe auch Kotflügel / Radeinbaublech / Aufbaulagerung vorne links / Teilenummern: Übersicht

1. Planung: 2. Freiraum: 3. Kotflügel rechts vorne - Abbau: 3.1 Serviceöffnung Kotflügelschraube: 4. Motorinnenwand (Radeinbaublech) ausbauen: 5. Aufbaulagerung:

6.1 Kotflügel: Pfusch mit Hohlnieten: 6.2 Pfusch mit 2K-Spachtel: 6.2.1 Kotflügelverbreiterung vorne: 6.3 Motorinnenwand (Radeinbaublech) und Säule: 7. Spritzwand: 8. Tülle Scheinwerferkabel / Klemmleiste: 9. Draht-Astabweiser:

1. Planung:

Da die vorderen Stützen der Motorseitenwände beim 280GE unten über der Aufbaulagerung durchgerostet sind, muß hier repariert werden. Die originalen Blechabdeckungen der Stützen (1. Bild, rote Pfeile) sind nutzlos und müssen weg. Außerdem war an den Kotflügeln von den Vorbesitzern wieder mal gepfuscht worden. Mit Hohlnieten und einem großen Blech war ein kleine Durchrostung überdeckt worden. Darunter konnte sich der Dreck ansammeln. Die Stützen hatte ich vor Jahren schon mal gekauft.

2. Freiraum: Da nach dem Abbau die rechte Motorseite gut zugänglich ist, können auch gleich weitere Arbeiten durchgeführt werden, z.B. Stoßdämpfer tauschen (PROCOMP), Abgasrückführung abbauen, Auspuffflansch-Schrauben durch V2A ersetzen, Öldruckgeber einbauen usw..

3. Abbau Kotflügel rechts vorne: Die obere Mutter an der Spritzwand ist meistens fest gerostet. Den Kotflügel kann man etwas wegbiegen und von oben schrauben. Beim linken Kotflügel half nur der Schweißbrenner. Die Mutter an einer Seite rotglühend machen und sie kann abgeschraubt werden.

3.1 Serviceöffnung: Da man an die obere Mutter sehr schlecht kommt, habe ich mir ein Service-Loch mit dem Schälbohrer gemacht. Die Motorhaube verdeckt dann auch das mit einem Gummikappe abgedeckte Loch. Im vorderen Loch ist die Radioantenne befestigt.

4. Abbau Motorinnenwand:

Nach dem Abschrauben des Kotflügels mußte die Motorinnenwand an der Aufbaulagerung abgeflext werden. Die Aufbauschraube saß bombenfest. Der Kunststoff-Keder an der oberen Kante (1. u. 2. Bild, roter Pfeil) ist ebenfalls unnütz und begünstigt die Korrosion. Abstandsscheiben aus V2A zwischen Kotflügelwand und Radeinbaublech lösen das Problem, man kann den Spalt leicht reinigen.

5. Aufbaulagerung vorne: Der Bericht über die Aufbaulagerung ist nun als eigener Tipp hier abgelegt.

6.1 Kotflügel rechts vorne: Pfusch mit Hohlnieten:

An der unteren Ecke des rechten Kotflügels war eine etwa 4 cm große Durchrostung (roter Pfeil). Die wurde von den Vorbesitzern mit Glasfaser/Kunstharz zugeklebt. Ein viel zu großes Blech mit Hohlnieten darüber befestigt (auch am linken Kotflügel) war nun der Oberpfusch. Das abgebogene Blechteil unter dem Scheinwerfer und die Durchrostung an der Ecke habe ich abgeflext.

6.2 Pfusch mit 2K-Spachtel:

Beim Abschleifen zeigt sich, dass die Rostlöcher in der Radlaufkante mit 2K-Spachtel überdeckt waren. Eigentlich müßte ein neuer Kotflügel (A4608802006 re - 288,40 Euro ohne MwSt.) gekauft werden. Da bei der Rallye eine Beschädigung möglich ist, verzichte ich auf einen neuen Kotflügel.

Es gibt auch Teile des Kotflügels einzeln, so den Scheinwerfertopf (Gehäuse A4608810835 - 20,65 Euro ohne MwSt.) und das Frontblech/Kopfteil, (A4608801706 - 66,68 Euro ohne MwSt.), Teilenummern gelten bis Ident-Nr. 905172.

Aber eine Restauration ist doch möglich. Die gesamte durchgerostete Radlaufkante kann man ganz wegflexen. Beim G55AMG fehlt z.B. auch die Radlaufkante. Die Kotflügelverbreiterung verdeckt die Radlaufkante und kann auch anders angeschraubt werden. Dann müssen nur zwei Stellen geschweißt werden. Außerdem wird mehr Platz für den Reifen bei der Verschränkung.

Mit dem Heißluftföhn wird der hart und brüchig gewordene PVC-Unterbodenschutz aufgeweicht und von der Innenseite des Kotflügels abgeschabt. Nun kann ich die Löcher der Hohlnieten zuschweißen und alles entrosten.

Eckenbau: Unter dem Spachtel hatte es mächtig weitergerostet. Die verrosteten Reste der Ecke werden herausgetrennt und neues Blech eingeschweißt. Auch der Scheinwerfertopf sitzt auf Rost. Eigentlich kann er weg.

Wie das Bild vom G270CDI zeigt, haben die neuen "G" den Schweinwerfertopf nicht mehr, da Innenkotflügel eingebaut sind. Aber so schlimm ist es auch nicht, er wird geschweißt.

Reparaturerleichterung: Für die Schrauben der Riffelblechabdeckung auf dem Kotflügel habe ich zur Montageerleichterung auf der Unterseite M6-Viereckmuttern angeschweißt. Auch die Blinkerbefestigung mit angeschweißten M5-Muttern ist nun schnell von oben möglich.

6.2.1 Kotflügelverbreiterung: Da drei Befestigungspunkte für die Kotflügelverbreiterung durch das Abtrennen des Radlaufes weggefallen sind, müssen Winkel gemacht werden, natürlich aus V2A. Die werden dann noch angeschweißt.

6.3 Motorinnenwand (Radeinbaublech): Bei dem Preis für eine neue Motorinnenwand (2008: 315,68 Euro ohne MwSt.) lohnt es sich zu restaurieren. Die Säule A4606200213 (rechts, 2008: 48,43 Euro ohne MwSt.) hatte ich schon auf Lager, sie war für den 240GD vorgesehen. Im August 2012 gibt es die linke Säule nicht mehr außer beim G500: A4636201413 - 51,06 Euro ohne MwSt. Radeinbaublech: A4606206750 - 358,03 Euro ohne MwSt. Säule: A4606200213 (rechts) - 51,06 Euro ohne MwSt. siehe auch linkes Radeinbaublech

Die Lasche wird nicht benötigt und abgetrennt. Der PVC-Unterbodenschutz an der Außenseite des Radeinbaubleches muß vollständig entfernt werden, da an einigen Stellen, besonders an den Schraublöchern, Unterrostungen vorhanden sind.

Mit dem Schweißpunktfräser (Fa. Hazet Nr. 1967, 11 mm - 23,00 Euro ohne MwSt.) müssen alle Schweißpunkte (rote Pfeile) getrennt werden. Verrostete Randabschnitte der Blechteile sind meistens unnütz und können ganz abgeflext werden. Da sammelte sich nur der Dreck und Feuchtigkeit.

Wie wäre es, wenn man die Säule mit dem Radeinbaublech nur verschrauben würde? Und das geht einwandfrei mit fünf M8-Schrauben (natürlich aus V2A).

Am Säulenkopf sind 6 Schweißpunkte aufzutrennen. Auch hier sind Durchrostungsstellen. Kein Wunder, wenn Blech auf Blech ohne Konservierung sitzt.

Nachdem nun alles zerlegt ist, werden "Nägel mit Köpfen gemacht". Also kommen der Heißluftföhn und ein Stemmeisen fürs Abschaben des erwärmten PVC-Belags zum Einsatz.

Nach etwa 2 Stunden sieht man dann Land. Ist aber ein schöner Stundenlohn, wenn man auch nur den halben Neupreis des Radeinbaubleches nimmt.

Rund um die Durchrostungen wird das löchrige Blech großzügig weggeschnitten, meistens ist es unnötig. Eventuell muß halt wieder etwas Blech angeschweißt werden, was sich dann beim Probeeinbau zeigt.

6.3.1 Probeeinbau: Geschliffen, grundiert und lackiert, so sieht das Radeinbaublech wie neu aus. Es erfolgt der Probeeinbau, damit durch die Schweißpunkt-Löcher des Radeinbaubleches die Schraublöcher an der Säule angezeichnet werden können.

Die Säule kann oben mit zwei Schrauben (ursprüngliche Schweißpunkte) zusätzlich befestigt werden.

Die Verschraubung von Radeinbaublech und Säule erfolgt mit fünf M8-Schrauben mit Muttern. Insgesamt halten also acht M8-Schrauben das Radeinbaublech an der Säule, hinzu kommt ja die Aufbaulagerung.

Es folgt die Grundierung und Lackierung der restlichen Flächen, der Säulen und der Zusammenbau.

7. Spritzwand:

An der unteren Ecke (roter Pfeil) hatte sich Dreck angelagert. Das ist immer ein schlechtes Zeichen, Durchrostung droht an dieser Stelle. Und so war es dann auch. Ein etwa 5cm großes Loch blieb übrig, nachdem verrostetes Blech weggefräst war.

Auch die Kabeldurchführung (Tülle) A0069976481 - 2,49 Euro ohne MwSt. wird erneuert. Die Tülle wird an der linken Seite (roter Pfeil) mit einem scharfen Messer aufgeschnitten und eingebaut. Mit selbstvulkanisierendem Gummiband wird dann wieder abgedichtet.

7.1 Pfusch-Verschluss:

Daneben sah es auch so komisch rotbraun aus. Vorbesitzer hatten anscheinend auch mal ein Loch unter dem Batteriekasten für einen Ansaugschlauch gemacht. Man konnte noch den Kreis der Bohrlöcher erkennen.

Später wurde das Loch mit einem Blech und zwei Blechschrauben und mit viel Dichtungsmasse wieder verschlossen, darunter rostete es weiter.

Unten an der Blechkante sah es auch nicht viel besser aus, also alles abflexen und abfräsen. Dann wird als erstes die Unterkante wieder hergestellt. Nur mit Schraubstock, Hammer und einem Flacheisen kann man auch die Abkantungen der Spritzwand beim Blech modellieren. Nach dem Einschweißen wird grundiert und lackiert.

Auch die Seitenkante ist marode und wird neu aufgebaut.

8. Kabeldurchführung Scheinwerfer / Motorinnenwand: Die Kabel zum Scheinwerfer werden durch ein 30 mm großes Loch in der Motorinnenwand und im Scheinwerfertopf geführt. Die große Gummitülle an den Öffnungen ist völlig verhärtet. Sie wird radial durchgeschnitten, dann müssen nicht die Kabelstecker weg.

Die Tülle A3149970181 - 2.28 Euro ohne MwSt. ist im EPC-Net nicht beim 280GE, sondern z.B. beim 300GE 463.227, Gruppe 54/015/3, Nr. 278 aufgeführt. Schneidet man die neue Tülle radial durch, kann sie nachträglich montiert werden. Zwei Jahre später (2012) kostet die Tülle A3149970181 9,57 Euro ohne MwSt.. Die alte Tülle A1169970781 kostet nur 3,50 Euro ohne MwSt.. Auch bei der Restauration des 240GD habe ich sie verwendet.

8.1 Klemmleiste für Scheinwerferkabel: Neben der Kabeldurchführung habe ich eine Klemmleiste mit M6-Schrauben für die Blinker- und Scheinwerferleitungen eingebaut. Der Massepunkt (vorher mit Kreuzschlitzschraube) ist nun auch verbessert. Der Prototyp ist noch dreipolig, benötigt wird aber eine vierpolige Ausführung (Scheinwerfer: Abblendlicht 56b: gelb, Fernlicht 56a: weiß, Standlicht: grau/rot, Blinklicht: schwarz/grün, Masse: braun). Damit ist der schnelle Kotflügelabbau ohne Kabelproblem möglich: Kabel abschrauben und mit der Tülle aus dem Radeinbaublech ziehen.

8.2 Variante Nr. 2 anstelle der Klemmleiste: Bei der Zuleitung zum linken Scheinwerfer habe ich einfach eine Steckerleiste verwendet. Die Kfz-Stecker sind gepresst und verlötet.

9. Draht-Astabweiser: Auf der Transilvania-Trophy 2009 (TAT2009) hatten viele Fahrzeuge zwei dünne Stahlseile von den vorderen Kotflügeln zu den beiden Dachecken oberhalb der Frontscheibe gespannt. Diese Seile dienen als Astabweiser im dichten Buschgelände in den Karpaten. Wir hatten keine Astabweiser und so bei geöffneten Seitenfenster ein Problem. Für die TAT 2010 baute ich nun die Astabweiser, natürlich aus V2A. Zwei Stahlseile habe ich vom alten Flatterdeck des 240GD übrig, als ein Hardtop von Schmude es ersetzte. Die Länge ist gerade richtig. Eine Seilspannung ist notwendig, die Blinker sollten auch etwas geschützt werden. Eine Spezialkonstruktion ist notwendig.

9.1 Seilspannung und Halterung: Eine 4 cm lange V2A-M8-Gewindehülse wird an das Seilende geschweißt. Mit einer M8-Schraube kann nun das Seil an der Halterung gespannt werden.

Die Halterung besteht aus einer 3 mm starken Grundplatte. Ein schräg angeschweißter 10 mm V2A-Rundstab dient als Seilführeung und Spanneinrichtung. Auf einer Gegenplatte sind zwei M8-Schrauben als Stehbolzen angeschweisst. Damit ist eine stabile Befestigung am Kotflügel gegeben.

Das Seilende wird oben am Dach von einer Klemmvorrichtung gehalten, die zunächst mit stabilen Blechschrauben angeschraubt war.

Bei der Trophy TAT2010 riss dann die rechte obere Klemmvorrichtung doch ab, das Blech hielt die Schrauben nicht. Eine massive Platte als obere Halterung wäre notwendig.

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