56. Tipp: Lichtmaschine / Generator : 460/463 tipp56.htm Letzte Änderung am 05.05.2016 / 17.10.2014 / 10.02.2013 / 19.02.2009 Copyright Dr. Hans Hehl, Dipl.Ing. Thomas Grevel, (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - Stichwörterverzeichnis Geländewagen / Webseite Stichwörterverzeichnis R230 - Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Die Lichtmaschine im Puch VAG 460.232 280GE wird im Tipp 56-1 beschrieben. |
Übersicht: |
1. Nostalgie: Die Gleichstromlichtmaschine, z.B. beim VW181 |
EPC-Net: 240GD / Aggregat Motor / 15/30/5. Der 240GD Typ 460.310 von 10/1979 hatte laut Datenkarte den Motor 616.936 10 000178 mit der Lichtmaschine A0061542502 mit 27A, die auch beim 240GD-Tauschmotor 616.936 10 8302 von 1984 verbaut war.
Als Ersatzteil gibt es die Lichtmaschine mit 55A als A0061548002 - 412,69 Euro ohne MwSt., im Tausch A006154802 80 - 350,79 Euro ohne MwSt. erhältlich. Die ist auch im Puch VAG 460.232 280GE , siehe Tipp 56-1 verbaut. |
2.2 Schmalkeilriemen 240GD :
A0059976992 - 10,00 Euro (alt: 17,18 Euro) ohne MwSt. - 12,5 x 1030 mm: Es wird doch was billiger. |
3. Anschlüsse
(Bosch-Lichtmaschine 240GD) und Ladekontrollleuchte:
Zum dreipoligen Stecker (Ersatzteilnummern) führen ein dünnes blaues Kabel (D+/61), ein rotes Kabel (B+, 2,5er Querschnitt) und ein stärkeres schwarzes Kabel (B+, 6er Querschnitt), , das Stecker-Gehäuse ist nun schwarz. |
Wird der Zündschalter gedreht, fließt zunächst Strom von der Batterie über die aufleuchtende Ladestromkontrollleuchte durch die Erregerwicklung im Rotor nach Masse. Es liegt eine Reihenschaltung vor, an D+ ist nun eine geringe Spannung (1-3V je nach Batteriespannung: z.B. 240GD beim Vorglühen: 1,5 V bei 11,8 V Batteriespannung) nach Masse messbar. Daher muß diese Glühbirne immer durch eine mit gleichgroßer Leistung (2W) ersetzt werden. Läuft der Motor, so erlischt die Anzeige, da nun an D+ die volle Ladespannung anliegt und an der Kontrollleuchte an beiden Seiten Spannung anliegt und die Masse fehlt. |
C: LKL leuchtet schwach bis stark bei ausgeschalteter Zündung und geht aus
beim Einschalten: 1. Kurzschluß von Plus-Dioden? Die Lichtmaschine vom 280GE zeigte plötzlich im Januar 2013 den Fehler. Die rote LKL leuchtete schwach. Es flossen bei Motorstillstand und Zündung AUS etwa 2,7 A von der Batterie zur Lichtmaschine B+. Eine defekte Plusdiode leitete den Strom von B+ über die Kathode K (sperrt normal) zur Anode A und zu durch zwei der drei Wicklungen nach Masse. Mit dem Oszillographen läßt sich die Wirkung einer defekten Diode an der charakteristischen Welligkeit der Spannung bzw. des Stromes erkennen: AR15.40-P-9301-02R |
D: LKL warnt nicht: Lima lädt
Batterie nicht! Die Ladeleitung vom Pluspol der Batterie zu B+ der Lima ist im Betrieb unterbrochen (LKL erhält zweimal Plus (von Batterie und von D+). Das war im Juli 2006 bei meinem 240GD der Fall, die LKL leuchtete nicht, das Voltmeter zeigte aber an, dass die Batterie nicht geladen wird. Im Leerlauf glimmte die LKL sporadisch. Die Stecker von 1979 besaßen in der Crimpung Übergangswiderstände. Erst die Erneuerung der Stecker brachte Abhilfe. |
5a. Spannungsanzeige- Voltmeter: |
Deswegen ist ein eingebautes Voltmeter die beste ständige
Kontrolle! Das alte VDO-Voltmeter war vor 40 Jahren in meinem
6-Volt-VW-Käfer und seit 20 Jahren im 240GD. Mittels
einstellbarem Trimmpoti ist es auf 12 Volt abgeändert (Werte x
2).
Beim Typ 463 (ab 2000) zeigt ein verstecktes Menue im Kombiinstrument die Batteriespannung an. Voltmeter beim 280GE siehe Tipp 98-2-2 |
5b. Batterie-Ladespannungen/Ströme:
Da beim Laden der Batterie chemische Reaktionen ablaufen, sind sie stark temperaturabhängig. So sinkt die notwendige Ladespannung bei steigender Temperatur von 15 V bei 0 Grad C auf 14,1 V bei 30 Grad C und damit auch der Ladestrom. Weiterhin spielt der Ladezustand der Batterie eine große Rolle, je voller die Batterie, desto geringer ist der Ladestrom, da der Innenwiderstand höher wird und desto höher die Spannung an der Batterie. Beispiel: G270CDI: Beim G270CDI, Bj. 7/2002, misst man an einer 2-jährigen 100Ah-Batterie nach dreitägigem Stillstand des Autos eine Spannung von 12,9 Volt. Schon im Leerlauf des Motors wird die Batterie mit 14,4 V geladen. |
Beispiel:
240GD: Vielfachmessgerät: Beim 240GD, Bj.10/79 ergeben sich folgende Messwerte (2 x 100Ah-Batterie), Stillstand des Autos: 12,6 Volt. Die Batterien werden bei höherer Drehzahl anfangs mit etwa 15 A geladen, dann etwa mit 10A bei etwa 13,8 Volt, abhängig natürlich vom Ladezustand. Ein kleines Digitalvoltmeter (z.B. von ELV: DT 1035G, 8 Euro inkl. ) zeigt beim Starten des Motors einen Spannungssprung von z.B. 12,5 Volt (Motorstillstand) auf über 13,8 Volt an bei erhöhter Drehzahl. |
7. Ladestrom messen: G270CDI / 240GD: Zangenamperemeter:
Um Ströme über 20A zu messen, benötigt man ein Zangenamperemeter. Die Peaktech-Geräte 1635 und 1640 von Fa. ELV sind ideal. Einzelheiten dazu sind im Lichtmaschinentipp enthalten. Damit muß der Ladestromkreis nicht aufgetrennt werden, was bei den neueren G's Probleme bereitet (gespeicherte Werte gehen verloren). |
Einfacher kann man aber den geringen Spannungsabfall im Millivoltbereich am Masseband der Batterie messen. Das geht auch mit dem o.a. kleinen Digitalvoltmeter. Genauere Erläuterungen der Messung beim G270CDI sind hier. |
Manchmal bekommt man noch alte Dreheiseninstrumente aus Schalttafeln. Die Messgeräte sind fast unzerstörbar und reichen auch in der Genauigkeit aus. |
8. Fehler
Glührelais: Schaltet z.B. ein defektes Glührelais die Glühkerzen nicht mehr ab, benötigen diese mehr Strom als die Lichtmaschine liefern kann und die Batterie wird nicht mehr geladen (siehe Fehler beim 300GD ) im Glühkerzentipp. Die Batteriespannung steigt nicht an, sondern sinkt. |
9. Batterietrennschalter 240GD:
Vorsicht bei einem Batterietrennschalter!. Bei laufendem Motor darf die Batterie nie abgetrennt werden, der Schalter sollte am besten mit einem Arbeitsstromrelais überbrückt sein, siehe Tipp: Batterietrennschalter im 240GD) |
10. Zweitbatterie:
240GD: Mittels D+ -Anschluß schaltet ein Trennrelais die Batterien bei laufendem Motor parallel, siehe Tipp 45 Zweitbatterie im 240GD). |
11a. 240GD: Ladespannung erhöhen:
Yachtbesitzer haben die meisten Erfahrungen mit dem Batteriebetrieb. Auf der Webseite www.bluewater.de/volle-batterien.htm findet sich der Trick, die Ladespannung um 0,7 Volt mittels Siliziumdiode in der D+ Leitung zwischen Regler und Lichtmaschine zu erhöhen. Dies setzt aber eine genaue Spannungsmessung mit Digitalvoltmeter voraus. Bei den modernen Lichtmaschinen ist das nicht nötig, so lädt der G270CDI mit 14,4 Volt bei fast voller Batterie. 11 b. Grundlagen von Wapiti (viermalvier-Forum): Hinsichtlich der Generatorgröße und der Batterie ist es recht einfach: Der Generatorstrom (der maximale Strom (Nennstrom) wird nur bei erhöhter Drehzahl erreicht). Zieht man den Verbraucherstrom ab, ergibt sich der Strom, der zur Batterieladung zur Verfügung steht. Ist die Batterie leer, kann der von der Batterie bestimmte Strom so groß sein, daß der Generator nicht in der Lage ist, ihn zu liefern. Die Generatorspannung sinkt, da der Regler es nicht mehr schafft, die Spannung zu halten, und die Batterie wird mit diesem maximalen Strom geladen. Die Spannung liegt irgendwo zwischen Ruhespannung und Ladeschlussspannung. Ist die Batterie größer, dauert es länger. Nähert sich die Batterie dem Vollzustand, sinkt der Ladestrom und die Generatorspannung steigt auf den vom Regler geregelten Wert. Den Ladestrom bestimmt jetzt ausschließlich die Batterie! Ist die Batterie irgendwann voll, fließt Ladeerhaltungsstrom, den auch nur die Batterie bestimmt. Dies gilt auch für parallele Batterien! Ein Generator kann nicht zu groß sein, da der Ladestrom von der Batterie definiert wird und sie nie schädigen kann (der zulässige Entladestrom ist z.B. viel größer)! (Beitragsende: Wapiti) 11c. 180A Lichtmaschine im G55AMG(K): Im G55AMGK (2/2006) ist eine sehr starke Lichtmaschine (A0131548502) mit 14V, 180A eingebaut. Sie besitzt noch keinen eigenen LIN-Bus zur Verbindung mit dem Motormanagement. Weitere Einzelheiten dazu sind im Tipp Motor G55AMG(K) enthalten. |
Einbaubeispiele: |
a) Der Einbau in einen Puch 280GE, 460.232, Bj. 1984 ist im Tipp 98-2, Abschnitt 62 beschrieben. Im Schlamm hat sie sich nicht bewährt, da hängen dann die Kohlen. |
Anmerkungen zum Beitrag von Thomas Grevel:
Dieser maximale Ladestrom wird nur bei vielen Verbrauchern und bei Kurzstreckenverkehr benötigt! Ansonsten wird die Batterie erst nach längerer Fahrstrecke aufgeladen. Bei den alten G's wie beim 240GD reicht trotz kleiner Lichtmaschine ein kleines Dauerladegerät, vorrausgesetzt, eine Steckdose ist in der Nähe. So habe ich nie leere Batterien trotz Standheizung bei einer täglichen Fahrstrecke von fast 80 km. |