Wartung: Seilwinde HSW9500
tipp95-3.htm: Letzte Änderung am 11.06.2016 / 31.12.2011 / 22.01.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen / Webseite Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
1. Vorgeschichte Transilvania-Trophy 2010 (TAT 2010): |
Die von der Fa. Därr in München gesponserte Hornwinch-Seilwinde HSW9500 wurde auf der TAT 2010 Hobby mal richtig im Schlamm getestet. Dabei ergaben sich einige interessante Details. |
Am dritten Hobby-Trophy-Tag sind an einem Steilhang drei Hornwinch-Winden "abgeraucht". Ursache war meistens eine falsche Installation ohne Hochstrom-Sicherung. Die von der Fa. Därr in München gesponserte Hornwinch-Winde HSW9500 machte keine Probleme, sie wurde mehrmals hintereinander eingesetzt.
Voraussetzungen sind aber: a) gute Stromversorgung: zwei( parallel geschaltete Batterien mit je 95 Ah) b) Hochstromabsicherung mit 500A-Sicherung und Batteriehauptschalter c) Die Stromversorgung des Relaisblocks (Drehrichtungsumkehr) mit der Fernbedienung muß mit Masse und 12V Plus mit eigenen abgesicherten Leitungen direkt von der Batterie erfolgen. Ab Werk ist das falsch montiert (12V-Plus der Fernbedienung liegt am Pluspol der Winde). d) eventuell die Kupferschienen im Relaisblock mit Trennspray (vom Schutzgasschweissgerät für die Schweißdüse) einsprühen, dann verkleben nicht die Kontakte. |
2. Ausschnitt für Seilfenster: |
Der Plan zum Laserschneiden der V2A-Platte enthielt beim Ausschnitt für das Seilfenster eine um 2 cm zu kleine Längenangabe, was ich übersah (neue Maße: 212 x 80 mm). |
2.1 Scheuer-Problem:
Nur bei extrem seitlichem Zug (und Seilrandlage auf der Trommel) scheuerte das Python-Seil (6F+V) an der seitlichen Kante des Ausschnitts. |
2.3 Seilfenster: Neuer Ausschnitt (212 x 80 mm):
Mit der Flex wurde seitlich je ein 1 cm breiter Streifen weggeschnitten. |
2.4 Seilquetschung:
Bei der enormen Seilbelastung auf der TAT2010 kam es beim 8 mm Python-Seil (siehe Bericht Tipp 95, Abschnitt 2.3) zu Seilquetschungen, das heißt die Seilrundung wurde an mehreren Stellen verflacht. |
Sind keine Drahtbrüche zu sehen, kann man die Stellen ignorieren. Durch den Schlamm kommen beim Herausziehen eines Fahrzeuges doch beträchtliche Zusatzkräfte hinzu. |
2.6 Seilfenster:
Für die Trophy hatte ich das alte Seilfenster von der GEW10000S (siehe Bericht Tipp95-1) überholt und an die neue Winde gebaut. Nun war das Seilfenster wieder überholungsbedürftig. Gut, dass die Seegerringe und Beilagscheiben an den Rollenachsen aus V2A waren. |
3.1 Analyse: |
3.2 Ausbau: |
3.3 Zerlegen: |
Der Kunststoffgleitring für die Seiltrommel ist trocken und verschmutzt. Achse und Zahnrad rosten etwas. |
Die Verzahnung der Seiltrommel ist ohne Fett und schon angerostet. |
Auch das Ritzel des Motors ist trocken und ohne Schmierung. |
3.3.1 Seilbremse:
In der Trommel ist eine Seilbremse mit 3 Bremsbacken und Kupplung eingebaut, die es als Ersatzteil bei Fa. Hornwinch gibt (34,00 Euro mit MwSt.). |
3.5 Planetengetriebe:
Die Grundlagen des Planetengetriebes sind bei der Seilwinde GEW1000S beschrieben. Bei der HSW9500 ist das Getriebe stabiler gebaut. |
Durch die drei lockeren Schrauben ist trotz Gummidichtung Wasser eingedrungen, wie der beginnende Rostansatz zeigt. Das Fett ist zum Teil emulgiert und die Zahnräder zeigen leichten Rostansatz. |
3.6 Ausbau oberster Planetensatz: |
Vier kräftige Planeten-Zahnräder übertragen die Kraft auf die Seiltrommel. |
3.7 Ausbau mittlerer Planetensatz: |
3.8 Ausbau unterster Planetensatz:
Die drei Planetenräder liegen auf einer Kunststoffscheibe auf. |
3.10 Alles entfetten:
|
3.11 Neues Fett im Getriebe:
Beim Zusammenbau des Getriebes wird das temperaturstabile Wälzlagerfett NLGI-2 gut in die Zahnflanken eingerieben. Die Planetenradträger passen mit ihrer Achsen nur in einer symetrischen Stellung der Planetenräder zwischen das Hohl- und Sonnenrad (Geduldsspiel). |
3.12 Motor der HSW9500:
Löst man die zwei langen Schrauben an der Kopfseite des Motors, kann man den Kollektordeckel abnehmen. |
4. Umbau:
Das Drehrichtungsumkehr-Relais wird nun nicht auf der Winde montiert, sondern etwas höher unterhalb des Kühlerquerträgers. |
4.2 Steckdose:
Die Steckdose für die Fernbedienung wird mit einem Blech am Kühlergitter befestigt. Der Relaisblock wird noch befestigt. |
Der Verbinder muss oben noch abgedichtet werden. Ein V2A-Winkelblech hält den Relaisblock. Die Vorderseite der Anschlüsse wird mit einer isolierenden Abdeckung versehen (trotz Absicherung mit 500A). |
4.3 Abdeckung:
Die V2A-Halterung des Relaisblocks hat eine angeschweißte vordere V2A-Abdeckung. Eine angeschraubte 5 mm dicke Isolierplatte aus Polycarbonat isoliert. |
5. Probelauf: |