Restauration: KA-Jetronic: Motor M110.99412001742, Puch 280GE, 460.23217901536, Bj. 11/1984 tipp98-24.htm: Letzte Änderung am 17.04.2016 / 05.08.2015 / 20.01.2015 / 18.12.2013 / 07.07.2013 / 22.03.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Bei Arbeiten an der KA-Jetronic ist wegen der Brandgefahr bei auslaufendem Benzin besondere Sorgfalt angebracht. Feuerlöscher bereit stellen! In der Zeitschrift "Motor Klassic" von 2/2006, Seite 122/123 fand man einen Bericht (PDF-Datei) über die KA-Jetronik (Danke René für den Hinweis). Die Firma Koller und Schwemmer GmbH (Bosch-car-service) scheint da sich auch spezialisiert zu haben. Inzwischen fertigt Bosch automotive-tradition den Luftmengenmesser mit dem Mengenteiler nach (Webshop partbob.com). |
Übersicht:
zur Checkliste (Fehlersuchliste) |
1.1 Hinweise:
Wer sucht, der findet.. |
Im Mercedes-EPC-Net sind etliche Fehler bei den Teilen der KA-Jetronic
enthalten, bedingt durch die Motorenvielfalt beim M110 und das
Durcheinander der Teilebilder in den Bildtafeln.
Nun habe ich im Internet einen guten Bericht mit Bildern über die Zerlegung des Leichtmetall-Mengenteilers gefunden: http://mercedesclubs.de/wiki/index.php?title=Mengenteiler_M100 gefunden. Im Forum vom Porsche 928-Owners-Club findet sich im Bereich Download / Manuals eine genaue Beschreibung über die 8-Zylinder-KA-Jetronic von Porsche mit dem Graugussmengenteiler www.porsche928forums.com/download/manuals/CISRebuild.pdf). Siehe auch Teile Benzinleitungen im Tipp 98-16 und Einspritzsystem. Im Forum pointedthree.com, Bereich G-Class, findet man auch viele Hinweise und Links, z.B. auch eine engl. Beschreibung der KA-Jetronic: http://www.diagnostic-assistance.co.uk/mech_inj.htm. Einen zusammenfassenden Bericht über die KA-Jetronic mit dem alten Graugussmengenteiler findet man auf der Webseite www.RS1600i.de über den Ford Escort RS1600i im Abschnitt Technik-Hilfen. Teilemarkt in den USA: Bei Ebay.com (USA) findet man viele, z.T. auch neue Teile der KA-Jetronic, z.B. fuel distributor (Mengenteiler) oder Warm Up Regulator (Warmlaufregler) zu günstigen Preisen. Bezahlung über https://www.PayPal.de ist zu empfehlen und wird meistens auch verlangt. Ich fand dort einen neuen Bosch-Warmlaufregler (noch original verpackt) für 300 US$ (Ende Nov. 2009: 205,77 Euro). Der Dollarkurs war sehr günstig. Allerdings kommen beim Zoll 3,2% Teilesteuer und 19% Mehrwertsteuer (39,33 Euro) dazu. Es gibt bei ebay.com in den USA auch neu aufgearbeitete Mengenteiler. Seit Sommer 2011 gibt es nun KA- und KE-Ersatzteile und Austauschteile bei www.ferrari400parts.com, Bilder und Bericht siehe hier. |
1.2 Jetronic: Grundlagen:
"Jetronic" ist die Bezeichnung für verschiedene Benzineinspritzsysteme und ein eingetragenes Markenzeichen der Robert Bosch GmbH. Einzelheiten dazu findet man in der Wikipedia unter den nachfolgenden Links. Es gab die D-Jetronic (1967): http://de.wikipedia.org/wiki/D-Jetronic), K(A)-Jetronic (1973) mit KE-Jetronic: http://de.wikipedia.org/wiki/K-Jetronic, L-Jetronic (1974) mit LH-, LE- und LU-Jetronic: http://de.wikipedia.org/wiki/L-Jetronic, Mono-Jetronic: http://de.wikipedia.org/wiki/Mono-Jetronic, Motronic (1979): http://de.wikipedia.org/wiki/Motronic und die Mono-Motronic: http://de.wikipedia.org/wiki/Monomotronic. Bosch fertigt die Teile der KA/KE-Jetronic wieder nach (Austauschprogramm): siehe www.automotive-tradition.de |
1.3.1 KA-Jetronic Grundlagen: Motor M110:
Die K-Jetronic wurde ab dem Motor M110.984 beim 280E/CE/TE eingesetzt. Der M110.985 war im 280SE/SEL , der M110.986 beim 280SL/SLC eingebaut. Der M110.987 war im 280SE/SEL und der M110.988 im 280E/TE/CE vorhanden. Ab 1984 war der M110.989 im 280SE/SEL eingebaut, der M110.990 im 280SL und der M110.994 im 280GE. Leistungsangaben finden sich in der Quelle wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_M110 |
1.3.2 KA-Jetronic: Grundlagen: 280GE 1984: |
Die KA-Jetronic war außer beim 280GE (Motor M110.994) auch bei folgenden Autotypen verbaut: |
Audi80GTE, 100, BMW323i und 320i, Ferrari400i + 412, Ford Granada I/II 2.8i, Escort RS1600i, Mercedes 280E,CE,TE sowie 230E,CE und TE, Saab 99 und 900, Volvo 140, 240 und 260, VW Golf GTI, Scirocco GTI, Passat GLI und Jetta GLI ( und Youngtimer 4/2009, S. 86, www.motor-klassik.de ) und im Porsche 911, 911S, 924 und 928 (Quelle Buch Ben Watson und wikipedia). Im Heft Nr. 4/2009 "Youngtimer" ist eine Fehlertabelle der KA_Jetronic enthalten (PDF-Datei). |
1.3.3 Zweimal 280GE-KA-Jetronik = Ferrari-400i
Der 12-Zylinder-Motor des Ferrari 400i hat an jeder Zylinderbank einen eigenen Mengenteiler Bosch-Nr. 0448100055 6. Besser als bei Mercedes sind die Anschlüsse der Einspritzanleitungen am Mengenteiler. Einige Beschreibungen des Gran Tourismo 400i findet man mit Google, z.B. http://www.youngtimer-revue.de/ferrari-400-ferrari-412-der-gunstige-einstieg/. |
G.J. Schreurs, ein Ferrari-Fan aus den Niederlanden, schickte mir die Bilder der KA-Jetronik (Motorüberholung). Herzlichen Dank! |
Typisch sind auch wieder die Ablagerungen im Mengenteiler (Standschaden: Kristallbildung durch eine Reaktion Wasser mit Alu). |
1.3.4 Teileverkauf:
Auf seiner Webseite ferrari400parts.com kann man überholte Teile für die KA- und KE-Jetronik wie Mengenteiler, die Membrane, Dichtungen, Warmlaufregler und viele Teile kaufen. Die Teile für den 280GE sind im Bericht Mengenteiler, Abschnitt 5 enthalten. Die Firma CIS FLOW TECH versendet überholte Bosch-Mengenteiler End-Nr. 069 für 425$ / 313,19 Euro (28. Februar 2010: 1 USD = 0,736921), wenn man den defekten Mengenteiler an die Firma schickt (Altwert 250$ / 184,23 Euro). Erfahrungen liegen da nicht vor, die Firma ist auch zu teuer, da Zoll und Steuer usw. dazu kommen. siehe auch Markus Trompka. |
1.3.5 KA-Jetronik mit Eichberg-Turbolader: Ford-Capri 2800i:
Es gibt eine schöne Webseite von einem Ford Capri 2800i mit Eichberg-Turbolader der Fa. Eichberg. |
Die Bilder schickte mir der Besitzer dieses schönen Autos. Gerd, vielen Dank dafür. Es ist ein V6-Motor mit KA-Jetronik (Mengenteiler Bosch-Nr. 0438100080). |
Die KA-Jetronic arbeitet kontinuierlich, d.h. die sechs Einspritzdüsen spritzen bei Motorlauf kontinuierlich (daher das K) und antriebslos (daher das A) eine je nach angesaugter Luftmenge variable Menge Benzin vor die Einlassventile. USA-Bezeichnung: CIS Continous Injection System. |
Die KA-Jetronic sieht meistens nicht sehr gut aus. Wird nach den über 24 Jahren ein Schlauch mal undicht oder eine Zusatzeinrichtung defekt, hat man genug Probleme mit Leer- und Warmlauf. Auch der Spritverbrauch steigt drastisch an. Daher werde ich das gesamte System nach und nach überholen. |
2. Luftmengenmesser (air flow sensor): |
Dichtungsmasse:
Als Dichtung wird die blaue Spezial-Dichtmasse A0019892520 (80ml) - 13,04 Euro ohne MwSt. verwendet, die aber nur begrenzt lagerfähig ist und dann hart wird. Auf die entfetteten Dichtflächen wird die Dichtmasse gleichmäßig dünn aufgetragen. Die Teile nach mindestens 10 Minuten Wartezeit (oder länger) zusammenfügen und die Schraubverbindungen mit dem jeweiligen Drehmoment anziehen. |
Ein Hebelarm trägt auf der einen Seite die Stauscheibe, die andere Seite ist gabelförmig und trägt das Gegengewicht. Ein zweiter Hebelarm sitzt in der Gabel auf der gleichen Achse. Er drückt mit einer Rolle auf den Steuerkolben. Auf der anderen Seite ist er mit einer Einstellvorrichtung mit dem Stauscheibenhebel verbunden. Damit wird bei Nulllage der Stauscheibe die Steuerkolbenstellung und somit das Gemisch eingestellt (siehe Leerlauf-Gemischeinstellung). |
Wird durch den laufenden Motor Luft angesaugt, wird die Stauscheibe nach unten geschoben. Die Luft gelangt zur Drosselklappe, die je nach Gaspedalstellung die angesaugte Luftmenge reguliert. |
Das Anlageblech für den Stauscheibenanschlag wird durch Einschlagen des Dorns um 0,5 mm tiefer gesetzt (siehe 3. Bild). Die Stauscheibe hat dann die richtige Lage. |
3. Kraftstoff-Mengenteiler (fuel distributor) aus Leichtmetall: |
Der Kraftstoffmengenteiler mit
Druckausgleichsventil (Leichtmetall), laut EPC-Net: A0000740713 - 1375,34 Euro
ohne MwSt. im Austausch, sitzt neben dem Luftmengenmesser. Der Mercedes-Nr. entspricht die Bosch-Nr. 0438100054 (Ersatztyp für 0.438100069), ersetzt durch F026-TX2-024. In meinem 280GE ist ein Leichtmetall-Mengenteiler Bosch-Nr. 0438100069 mit Druckausgleichventil eingebaut.
Bosch-Liste: 1985 gab es von Bosch eine Liste der produzierten Mengenteiler (Bosch Erzeugnis-Kennlisten 10.1985). Man findet sie im Internet oder hier als pdf-Datei. Die Firma CIS FLOW TECH versendet überholte Bosch-Mengenteiler End-Nr. 069 für 425$ / 313,19 Euro (28. Februar 2010: 1 USD = 0,736921), wenn man den defekten Mengenteiler an die Firma schickt (Altwert 250$ / 184,23 Euro). siehe auch Markus Trompka. |
Sechs Einspritzleitungen führen zu den sechs Einspritzdüsen (siehe Bericht). Neben den Schraubstutzen für die Einspritzleitungen sind sechs Verschlussschrauben (3,5 mm Inbus). Die darunter liegenden Einstellschrauben für die Differenzdruckventile sind ab Werk eingestellt und sollten nicht verstellt werden. Man benötigt zur Einstellung einen Mess-/Testplatz mit einem Differenzdruckmanometer mit zwei Anschlüssen. |
3.1 Funktion Kraftstoff-Mengenteiler: |
Steuerkolben: Die Bewegung der Stauscheibe nach unten drückt den Steuerkolben im Mengenteiler nach oben. Im Zylinder, in dem sich der Steuerkolben bewegt, sind die sechs haarfeinen Schlitze für die Einspritzleitungen angeordnet. Kraftstoffzulauf und Kraftstoffabfluss zu jedem Einspritzventil stehen über je 6 Differenzdruckventile in Verbindung. Diese Ventile halten den Druckunterschied zwischen Zu- und Ablauf konstant (0,1 bar). |
Der Steuerkolben verändert den Querschnitt der Durchgangsfläche für den Kraftstoff. Ist der Steuerkolben durch die Stauscheibe nur wenig angehoben, wird nur ein kleiner Querschnitt im Steuerschlitz freigegeben und wenig Benzin gelangt zu den Einspritzleitungen. Bei großem Hub des Steuerkolbens ist ein großer Teil des Steuerschlitzes für den Benzindurchfluss frei. Siehe auch "Mengenteiler zerlegen". |
Steuerdruck:
Damit der Steuerkolben wieder abwärts gedrückt wird, wirkt auf den Steuerkolben von oben eine gereglte hydraulische Kraft. Zusätzlich kann bei einem wärmeren Motor die Kraftstoffzuteilung durch den größeren Gegendruck (Steuerdruck) auf den Steuerkolben verringert werden. |
3.2 Ausbau Mengenteiler und Steuerdruck/Systemdruck messen:: Die Berichte sind nun im Tipp98-24-1.htm enthalten. |
3.3 Volumengleichförderung / Bosch-Messgerät: |
Bei stehendem Motor wird die Kraftstoffmenge gemessen, die der Mengenteiler an die Einspritzdüsen unter simulierten Betriebsbedingungen abgibt. Dazu gibt es ein Mengenvergleichsmessgerät KDJE-P300 bzw. KDJE7451 von Bosch. Letzteres wurde z.B. für über 220 Euro bei e**y versteigert und war das Geld nicht wert. Sowas kann man einfacher und selber bauen, siehe Abschnitt 3.4 . |
3.3.1 Fixiereinrichtung: |
3.3.2 Selbstbau Fixiereinrichtung: |
3.4 Eigenbauprüfgerät Prototyp:
Die Common-Rail-Prüfsysteme, z.B. das der Fa. Leitenberger/Autotestgeräte, ermöglichen die Bestimmung der Rücklaufmenge der Injektoren. So ein ähnliches Prüfsystem kann man für den Mengenteiler beim 280GE auch selber bauen. Dazu benötigt man einen Satz Metall-Benzinleitungen, sechs benzinfeste 100 ml Einmalkunststoffspritzen (BD Plastipak, Polyethylen) mit Skalierung sowie 6 mal einen Meter eines Kunststoff-Benzinschlauches (6 mm Außendurchmesser) als Leitung zu den Messbechern. |
Von den Einspritzleitungen werden die Verschraubungen (am Mengenteiler) mit einem Stück Metallleitung benötigt. Die folgenden Bilder zeigen die einzelnen Bauphasen. |
Ein passend gebogener Metallstreifen mit Verschraubungen hält die Zylinder an der Rückwand fest. Mit der Kanüle am Boden des Zylinders stecken sie in Löchern im Bodenbrett. |
3.5 Test Prototyp:
Bei Arbeiten an der KA-Jetronic ist wegen der Brandgefahr bei auslaufendem Benzin besondere Sorgfalt angebracht. Feuerlöscher bereit stellen! |
3.5.1 Schalter Benzinpumpe:
Ein kräftiger Kippschalter (16A) mit Gehäuse und eine zweiadrige Leitung (6er Querschnitt) mit Bananenstecker verbinden Kl. 87 mit Kl. 30 im Sockel vom Kraftstoffpumpenrelais und ermöglichen schnelles Ein- und Ausschalten der Kraftstoffpumpe. Den Schalter könnte man auch im Motorraum fest einbauen. |
3.5.2 Testaufbau:
Zuerst werden anstelle der originalen Leitungen die Testleitungen angeschraubt und das Brett mit den Zylindern am Haubenscharnier angelehnt. |
3.5.3 Es funktioniert:
Läuft die Benzinpumpe, darf beim Mengenteiler kein Benzin aus den Anschlüssen der Einspritzleitungen austreten, sonst ist mit der Gemischeinstellschraube die Stellung des Steuerkolbens bei geschlossener Stauscheibe nachzuregeln. Drückt man die Stauscheibe ein wenig nach unten, füllen sich langsam die nicht ganz gleich langen Leitungen, allerdings auch mit Luftblasen. |
3.5.4 Sollwerte Benzinliefermenge je Zylinder (Leichtmetallmengenteiler):
Leerlauf: Stauscheibenfixierung: 6 ml/Min Durchflussmenge: max. Differenz: 0,8 ml. Teillast: Stauscheibenfixierung: 30 ml/Min Durchflussmenge: max. Differenz: 4,0 ml. Volllast: Stauscheibenfixierung: 100 ml/Min Durchflussmenge: max. Differenz: 10,0 ml. Bei Vollgas werden also 600 ml/Min Benzin verbraucht, das wären 36 Liter in der Stunde, da würde der 280GE etwa 140 km/h schnell sein. Umgerechnet auf 100 km ist das ein maximaler Benzinverbrauch von 25,7 Liter. Der G55AMG fährt damit aber über 190 km/h schnell und ist schwerer. Mit dem Volumenmessgerät lassen sich auch einzelne Differenzdruckventile einstellen, wenn ein Zylinder eine abweichende Füllmenge aufweist. Vorausgesetzt ist aber eine korrekte Funktion des Mengenteilers und genaue Einhaltung der Messwerte. |
Einiges funktioniert nicht: |
Besser als das blaue Isolierband um die Leitungen ist eine Halterung aus Polycarbonat. Kleine Streifen 35 x 10 mm bekommen je drei 6 mm große Löcher. |
Eine Metallleitung ist da zum Testen besser. So können auch Einspritzdüsen getestet werden, ob sie nachtropfen. Das Volumenmessgerät bleibt mit 5 Leitungen angeschlossen, damit nicht Benzin in das Saugrohr gelangt. Von den 6 ausgebauten alten Düsen hatte nur eine Düse einen brauchbaren Strahl, der Tausch der Einspritzdüsen damals war also richtig. |
3.8 Differenzdruckventile:
Jedem Zylinder ist im Leichtmetall-Mengenteiler ein Steuerschlitz mit einem Differenzdruckventil zugeordnet. Die Flachsitzventile mit einer federbelasteten Membran (Federkraft bestimmt 0,1 bar Differenzdruck) sitzen unter den Schraubstutzen der Einspritzleitungen. Unter den schwarzen Inbus-Schrauben (Sechskant-Einsatz 9/64) auf der Oberseite des Mengenteilers sind die Einstellschrauben für die Differenzventile erreichbar. Es gibt spezielle Differenzdruckmanometer mit zwei Anschlüssen, z.B. der Typ MSD110000000, 100 mm, 0-1 bar Anzeige, Skalenteilung 0,02 bar, 101, 30 Euro inkl. MwSt.. |
An den Steuerschlitzen muss unabhängig von der durchströmenden Kraftstoffmenge ein konstanter Druckabfall vom Systemdruck von 0,1 bar vorhanden sein, sonst stimmt die Gleichverteilung der eingespritzten Benzinvolumina nicht mehr (siehe Volumenmessung weiter oben).
Jedes der 6 Differenzdruckventile besitzt eine Unterkammer im Unterteil und eine Oberkammer im Oberteil des Mengenteilers. |
In den Bildern sieht man die Federn, die Druckscheiben und die Ventildüsen, die über einen Filter mit den Einspritzleitungen in Verbindung stehen. Auch das Ende der Einstellschraube ist erkennbar. |
Auf den Federn liegen die weißen Kunststoffventilteller. Darauf liegt die Membran, die Ober- und Unterkammer trennt und alles abdichtet |
Stimmt der Differenzdruck nicht mehr, wird dem Zylinder eine andere Benzinmenge zugeteilt. Es liegt keine Volumengleichverteilung vor. Dies führt zu schlechtem Leerlauf und fehlender Leistung, der CO-Wert kann nicht korrekt eingestellt werden.
Eine gute Beschreibung der Differenzdruckventile beim alten Graugussverteiler findet man im Kapitel "Mengenteiler" in der Wikipedia K-Jetronic. |
4. Warmlaufregler: Der Abschnitt 4 in Tipp 98-24-3 ausgelagert |
5. Kaltstartventil:
Das Kaltstartventil A119-070-0246 - 225,02 Euro ohne MwSt., (EPC-Net Aggregat Motor 14/001/3 Bild 233) spritzt über ein Filtersieb Kraftstoff nur unter 15 Grad C. während des Startvorgangs (Anlasser dreht sich) direkt in den Leerlaufluftkanal am Saugrohr. Ein Thermozeitschalter begrenzt die Einschaltdauer abhängig von der Motortemperatur. Damit werden die Kondensationsverluste des Kraftstoffanteils im Ansaugtrakt ausgeglichen. Bei Stromfluss öffnet das elektromagnetische Ventil. Der Kraftstoff gelangt vom Mengenteiler tangential in die Düse des Kaltstartventils und wird dort trichterförmig zerstäubt. Es ist auch beim M116-V8-Motor verbaut, z.B. beim 126.032 380SE. |
5.3 Stecker:
Im EPC-Net fehlt beim Motor M110.994 der Motorleitungssatz. Den Stecker für das Kaltstartventil findet man z.B. beim Motor M119.960, Gruppe 54/120/10. Es ist der gleiche Stecker wie am Warmlaufregler. Steckergehäuse: A1165400181 - 9,84 Euro ohne MwSt. Steckerhülse: A0035450226 - 0,43 Euro ohne MwSt. Schutzkappe: A000545 6145 - 1,71 Euro ohne MwSt. |
6. Thermozeitschalter: |
Der Thermozeitschalter (A0045459124 - 59,96 Euro ohne MwSt.,
EPC-Net Aggregat Motor: 07/001/Bild 8) begrenzt zeitlich und von
der Motortemperatur temperaturabhängig die Einschaltdauer des
Kaltstartventils. Der Thermozeitschalter ist seitlich am Motor
angebaut (Gewinde M14 x 1,5), Dichtring N007603014405 - 0,77 Euro ohne MwSt.). Zur Demontage muss das Kühlmittel abgelassen werden. Bei Motortemperaturen über 15 Grad ist der Bimetall-Thermoschalter am Kontakt W ständig geöffnet und das Kaltstarteinspritzventil funktionslos. |
Der Thermozeitschalter besitzt zwei Anschlüsse W und G. Der W-Anschluss (1 sw/rs ws) schaltet die Magnetspule des Kaltstartventils über den Bimetallschalter an Masse. Die Heizspirale (ca. 280 Ohm, ein Anschluss an Masse) auf dem Bimetallstreifen wird über den Anschluss G (0,75 sw/rt) mit 12V (ca. 0,045 A) von Klemme 50 (Zündschloss, nur beim Anlassen) versorgt und erwärmt den Bimetallstreifen. Dieser biegt sich dadurch und öffnet den Stromkreis W (Schaltleistung max. 40 Watt, 2,5 A.) gleitend (kein Knackfrosch). Damit wird das Kaltstartventil stromlos und schließt. Bei mehrmaligem Anlassen bleibt so das Kaltstartventil geschlossen. |
7.1 Regulierung Drosselklappe: |
Die Unterseite der Drosselklappe kann auch mal gereinigt werden. Die Schlitzschraube für die Grundjustierung habe ich durch eine Schraube mit Kopf ersetzt, sie läßt sich später leichter verdrehen. |
7.2 Regulierung Gasgestänge: |
Das Gasgestänge ist beim 280GE mit Automatik recht
aufwendig (EPC-Net: Aggregat Motor, 07/001/Bildtafel 10 und Gruppe 30, Regulierung 015/Bildtafel 3)
Einige Teile sind auch beim 240GD verbaut, so die Gaspedallagerung und das nachfolgende Gestänge, wie im Tipp 29 gezeigt. Die Lager der Umlenkhebel verdrecken im Gelände sehr schnell. Sind die Buchsen etwas geschmiert, bindet es den Dreck besonders gut. Was soll man also machen? |
Nr. 937 Büchse: A115-072-0450 - 0,85 Euro ohne MwSt.
Nr. 853/915/938 Sicherungsscheibe groß: N006799007007 - 0,69 Euro ohne MwSt. |
Nr. 869 Stange Winkelhebel zur Drosselklappe: A110-070-0275 - 13,66 Euro ohne MwSt.,
ersetzt die Nr. 931 Stange Regulierhebel zum Kulissenhebel: A110-070-0275 |
Nr. 887 Kulissenhebel ab Motor-Nr. 110.99412001339: A110-070-0120 - wird nicht mehr geliefert. Nr. 905 Hebel A110-070-3731 - wird nicht mehr geliefert??? |
Nr. 909 Rolle: A180-072-0393 - 0,74 Euro ohne MwSt.
Nr. 911 Sicherungsscheibe klein: N006799004001 - 0,25 Euro ohne MwSt. |
Nr. 925 Hebel: A110-070-5721 - 17,08 Euro ohne MwSt. Nr. 929 Lasche Kunststoffhebel: A1100720038 - 1,41 Euro ohne MwSt. |
Nr. 847 Winkelhebel an Lagerbock: A110-070-0922 - 10,52 Euro ohne MwSt.
Nr. 836 Rückzugfeder: A110-993-1710 - 1,10 Euro ohne MwSt. |
7.2.1 Steuerdruckstange Automatikgetriebe W4A 018:
Nr.933: Steuerdruckstange Steuerdruckstange einstellen: RA27004600023Z Beim 280GE ist der Steuerdruck ein Teildruck des Modulierdruckes in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung. Sind der Modulierdruck und das Steuerdruckgestänge richtig eingestellt, ergibt sich der richtige Steuerdruck. |
7.2.6 EPC-Net:
Gruppe 30, Regulierung 015 / Bildtafel 3). Das Gaspedal ist hier im Tipp 98-1 und im Tipp 29 beim 240GD beschrieben. Dichtung (Spritzwand/Gaspedal): A123-301-0497 - 1,59 Euro ohne MwSt. |
Ich habe zusätzlich die Zugfeder vom 240GD: A460-993-0010 - 2,81 Euro ohne MwSt. eingebaut. |
Teilenummern:
Nr. 127 Kugelpfanne: A000-993-0461 - 3,14 Euro ohne MwSt. (alt: A000-991-8922) Nr. 56 Gelenkstück/Gaspedal: A123-301-0022 - 0,60 Euro ohne MwSt. Nr. 109 Dichtung/Spritzwand/Gaspedal: A123-301-0497 - 1,59 Euro ohne MwSt. Büchse: A110-291-0750 - 0,23 Euro inkl. MwSt. Lagerbock: A460-300-0136 - 8,10 Euro inkl. MwSt. Klammer (Clip für Gaspedal): A124-988-8678 - 0,58 Euro inkl. MwSt. |
8. Zusatzeinrichtungen - KA-Jetronic: |
Das gesamte "Zusatzsystem" unter dem Saugrohr der KA-Jetronic hat Bram v.d.R. im Forum pointedthree.com in der Rubrik forums / G-Class gepostet. Vielen Dank, Bram, für die Bilder und für die Erlaubnis. |
8.1 Druckdämpfer (a): |
Der schmale Anschluss dient zur Entlüftung (Leckleitung) und ist über einen Kunststoffschlauch mit dem Y-Verteiler am Bypass vor dem Leerlaufluftverteiler verbunden. |
Schwingungsdämpfer:
Damit diese Druckspitzen die Membrane im WLR nicht beschädigen, wurde zusätzlich zum Druckdämpfer ein Tecalaneinsatz in die Leitung A1100703632 - 62,00 Euro ohne MwSt. eingebaut. Tecalan ist ein Polyamid, das benzinfest ist. Der Einsatz ist ein Tecalan-Rohrstück 350 x 5 x 1 mm, das an beiden Enden verschlossen ist (Schwimmer). |
Später wurde eine längere Leitung A110-070-3732 - 99,79 Euro ohne MwSt. mit dem gleichen Tecalaneinsatz eingebaut, der Druckdämpfer A000-078-0592 entfiel, da die längere Leitung genügend dämpft. |
Vom oberen mittleren Anschluss am Mengenteiler (Steuerkolben) führt die Benzinleitung A1100706032 - 34,56 Euro ohne MwSt. zum Druckdämpfer (mittig). |
Vom seitliche Ausgang am Druckdämpfer führt die dickere Leitung mit dem Tecalan-Einsatz zum Warmlaufregler. |
8.2 Zusatzluftschieber (idle air control valve) - Leerlaufstabilisierung: |
Der Zusatzluftschieber steckt in einem Anschlussstutzen (nicht mehr lieferbar) Nr. 669, A110-141-0057 - 12,36 Euro ohne MwSt. mit M 30x1,5-Gewinde und SW19-Innensechskant. Dieser Stutzen ist mit einem Zwischenflansch Nr. 671, A110-14-0244 - 22,19 Euro ohne MwSt. in den Motorblock geschraubt. An den Zwischenflansch ist der Zusatzluftschieber mit zwei Schrauben und einer Dichtbeilage Nr. 673 A1142030080 - 9,95 Euro angeschraubt. Bild von www.orimex.de, Danke Felix! |
Mit einem Heißluftföhn wird unter Temperaturkontrolle der ausgebaute Zusatzluftschieber (Kühlwasser vorher ablassen) langsam bis 100 Grad Celsius erwärmt. |
Es empfiehlt sich, den vorderen Schlauch am Zusatzluftventil zu lösen und etwas Universalschmierspray (darf keinen Gummi angreifen) zur Schmierung des inneren Kolbens in das Zusatzluftventil einzusprühen.
Im 107sl-Forum fand ich eine Testanleitung für den Zusatzluftschieber bei kaltem Motor: Drückt man bei kaltem Motor einen der beiden dicken Schläuche zusammen, muß der Motor langsamer werden. |
Dieses Schubumluftventil war z.B. auch beim 350SLC, Baureihe 107.023, Motor M116.984 verbaut. Solche Schubumluftventile sind meistens bei Motoren mit Turbolader verbaut, z.B. auch beim Audi. Da ist es aus Kunststoff, kostet nur 23 Euro und wird durch die Motorhitze oft defekt. Deswegen gibt es von der Fa. Abt einen Umbausatz dafür. Da ist die Mercedeslösung besser und letztlich preiswerter. |
Beim Verdrehen wird die Lage des 2. Hebelarms (er drückt mit der Rolle gegen den Steuerkolben) verändert ohne die Nulllage der Stauscheibe zu verändern. |
Da meistens der Stopfen fehlt, sollte man ab und zu etwas Sprühöl, z.B. Caramba, in den Stutzen geben. Eine kleine Gummikappe auf dem Stutzen schützt vor Verschmutzung. |
8.5.1 CO-Messung:
Die CO-Werte beeinflussen den Benzinverbrauch und die Leistung. Ich konnte mit einem CO-Messgerät mal beim 280GE das Einstellen "üben" (Danke Otto). Der Motor sollte betriebswarm sein, aber nicht zu heiss. Die Einstellung an der Leerlaufgemischschraube neben der Stauscheibe mit dem 3mm-Sechskant-Schrauber ist sehr feinfühlig. Eine kleine Drehung verändert drastisch den CO-Wert. Nach jeder Verstellung sollte man auch mal Gasgeben und warten, bis der angezeigte CO-Wert konstant bleibt. Danach muß jedesmal auch wieder die Leerlaufdrehzahl mit der weißen Plastik-Leerlaufschraube korrigiert werden. Damit verändert sich wieder der CO-Wert. So muß mehrmals korrigiert werden, bis alles stimmt. Nun springt der Motor noch schneller an und beschleunigt noch besser. Also ist die Messung und Einstellung des CO-Wertes absolut notwendig. |
8.5.3 Abgasmessung beim Boschdienst:
Die Abgasmessung Anfang Oktober 2010 ergab nach einer neuen Einstellung auf besten Motorlauf (ohne Messgerät) einen CO-Wert von 0,135 Vol.-Proz (siehe auch Tipp98-2-1, Abschnitt 3.4) beim Bosch-Dienst. |
8.6 Leerlaufeinstellung und Leerlauf-Video - Wasserglastest:
Der Motor muss im Leerlauf bei etwa 850 Umdrehungen absolut ruhig laufen. Ein Wasserglas auf dem Motor zeigt dies (siehe Bild und Video (4,7 MByte). Erst bei warmen Motor kann mit der Leerlaufeinstellschraube die Drehzahl auf diesen Wert eingeregelt werden. Der Zusatzluftschieber ist dann geschlossen. |
Testlauf: Zündspule und Transistorsteuergerät sind innen an der linken Spritzwand angeschraubt. Zum Motortest habe ich beide auf eine 5 mm starke Aluplatte geschraubt. |
9. neue Schläuche/Leitungen:
Anfang Oktober 2009 wurden die Ansaug-Gummischläuche (siehe Abschnitt 11. Teile) unter der Saugbrücke vollständig abgebaut und überholt, da der Steuerdruck bei warmen Motor immer nocht nicht korrekt war. Am besten baut man vorher Kotflügel und Spritzwand ab. |
Ich versuchte es mal ohne Abbau. Ist die linke seitliche Spritzwand ausgeschnitten, muss nur der Luftmengenmesser, Drosselklappe und Kaltstartventil ausgebaut werden. Dann wird der Leerlauflufteinsteller abgeschraubt. Vom Radlauf aus zieht man ihn mit den Schläuchen etwas nach unten. Nun können auch die Schlauchschellen gelöst werden. Es ist nicht einfach, aber es geht. |
Besser und billiger:
Am besten verwendet man 9 mm breite V2A-Schlauchschellen DIN 3017, 20 - 32 mm, z.B. von Fa. Wegertseder, 10 Stck. 6,42 Euro inkl. MwSt. |
Luftlöcher:
Einige Schläuche waren schon eingerissen bzw. porös. |
Ich hatte zunächst nur den Schlauch A1100946582 mit zweitem Anschlussstutzen (Klimaanlage) da, der richtige Schlauch A1100946482 war bestellt. Ein abgesägter Kopf einer M8-Teilgewindeschraube passte luftdicht in die unnötige Öffnung (Pfeil). Alle Schläuche sind im Abschnitt 10. Teile abgebildet.
Nachdem nun ein neuer Warmlaufregler eingebaut ist, stimmt der Steuerdruck und der Motor läuft perfekt. |
Die Abschnitte 10: Fehlertabelle, 11: Teilenummern, 12/1: Teile-Erwerb und 12/2: Saugrohr sind im Tipp 98-24-2 ausgelagert. |