G-Zerlegung /Restauration: - 280GE
460.232, Bj. 1984 tipp98-1.htm: Letzte Änderung am 03.08.2016 / 17.04.2016 / 01.05.2014 / 30.12.2011 / 19.01.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen / Webseite Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
G-Zerlegung:
Übersicht: |
1. Abbau Stossstange: |
Also Seilwinde, dann Windenstossstange und Unterfahrschutz abschrauben. |
2.1 Seilwinde zerlegt:
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Die Restauration/Reparatur der defekten GEW10000-S ist im Tipp Restauration beschrieben. |
Auch der Stromanschluss war von den Vorbesitzern risikoreich durchgeführt, ohne Sicherung und Trennschalter. Die beiden Stromkabel waren neben dem Motor freihängend verlegt (Pfusch also). Der Anschluss der neuen Seilwinde HSW9500 von Hornwinch ist im im Tipp 95: Seilwinde beschrieben. |
2.2
Seilwindenbock - Neubau: Planung, Probeaufbau und Neubau des Seilwindenbocks ist im Tipp 95 Seilwinde beschrieben. |
4. Elektrik:
siehe ausführliche Dokumentation zur Elektrik im 280GE. |
5. Luftfilter: |
Der 280GE hatte einen Fremdfabrikat-Luftfilter mit herausgeführtem seitlichem Schnorchel. Da muß mal Wasser in den Filter eingedrungen sein. Der Schnorchelneubau ist hier beschrieben. |
So ist das Filtergehäuse und der Filtereinsatz völlig verrostet und vergammelt. Nun kommt zunächst ein originaler Mercedes-Luftfilter wieder an den Motor. |
5.1 originaler Luftfilter:
Das Luftfiltergehäuse ist entrostet, grundiert und lackiert. |
Mit vier selbstsichernden V2A-Muttern ist das Luftfiltergehäuse befestigt. |
Der Plastikeinsatz versetzt die angesaugte Luft in Drehung. Staub wird durch die Zentrifugalkraft ausgeschleudert. |
Der Luftfilter A0020943504 - 53,60 Euro ohne MwSt. von MANN (C17217) ist nur geringfügig größer (Durchmesser 165 mm) als der Luftfilter beim 240GD (150 mm) . |
Zwischen Luftfiltergehäuse und der Ansaugbrücke kommt eine Gummi-Manschette A1800940291 - 4,52 Euro ohne MwSt.. Sie wird beidseitig mit Schlauchschellen gesichert. |
6.2 Radschrauben 280GE:
Für die 15-Zoll-Alufelgen war eine der Radschrauben zu kurz und das bei jedem Rad. Die Radschrauben werden entrostet. Siehe auch den Tipp "Radschrauben 240GD" bzw. Radschrauben 463. |
Sprinter-Radschrauben: (Tipp von Otto1, 4x4-Forum)
Die Radschrauben vom Sprinter A6014010270 sind bis auf die Kopfform baugleich und günstiger (3,72 Euro ohne MwSt.). Auch die Raddeckel passen. |
Für Unterwegs ist ein Schlagschrauber für 12 V praktisch. Er hat fast die Leistung wie mein Pressluft-Schlagschrauber. |
6.4 Ersatzräder:
Es passen anscheinend die 265/60R18-Winterreifen mit den 7,5Jx18 ET43-Felgen vom G55. Und der G wird dadurch niedriger (gut für die Garageneinfahrt). Die Höhe Radmitte-Boden sinkt von 42 cm auf 36 cm. |
Der Raddeckel B66470202 - 5,88 Euro ohne MwSt. trägt den Mercedesstern ;) und nicht mehr das Puch-Emblem. |
Alle Reifen/Felgen darf ich fahren. Die kleinen Räder vom 240GD gefallen mir allerdings am 280GE nicht. |
Ohne Spurverbreiterung würde der Reifen z.B. an der Hinterachse beim Einfedern am Federdom schleifen. LKW-Spurrillen im Asphalt versetzen den 280GE unangenehm. |
6.5 Neue Reifen: |
Eine PDF-Liste der Reifenformate - EU-Vorschrift ist hier. |
Bei einer Reifenfirma werden auch die alten Reifen demontiert und die besseren Reifen mit neuen Schläuchen als Reservereifen versehen. |
Die großen Reifen (25 kg) mit den Stahlfelgen (15,83 kg) sind ein Problem beim Auswuchten, da die Wuchtmaschine mancher Reifenfirma zu klein ist. Im Juni 2009 ist dann fast alles fertig. |
Diese Reifen werden beim Volvo C304 TGB13 (Bild (C) wikipedia) der schwedischen Armee verwendet.
In einem Volvo C303- Forum fand ich bei der Suche nach Silverstone MT117 285/85 (280/85) den Hinweis auf eine im Off-Road-Bereich kompetente Firma, die Reifenfirma Pfaff (Dieter Pfaff) www.reifenpfaff.de in Mömbris östlich Frankfurt. Sie hat eine große Kompetenz im Offroad-Bereich. |
6.6 Reifendruckanzeige TM100 bis 4 bar:
Da ich von meinen Testversuchen mit Reifendruckkontrollgeräten vom G55AMGK (siehe Testberichte RDK:G55AMGK) ein System TM100 von "Tiremoni" übrig habe, verwendete ich es beim Wettbewerbs-280GE. Dieses System hat kleine Ventilsensoren mit 3V-Knopfzellen CR1632 anstelle der Ventilkäppchen und ist bis 4 bar geeignet. Ein ausführlicher Bericht ist hier abgelegt. |
6.7 Distanzscheiben / Spurverbreiterung 280GE: |
Mit den 3 cm-Distanzscheiben passen dann auch die o.a. aufgeführten Felgen/Reifendimensionen. |
In Deva montierten wir dann die 3 cm breiten Alu-Distanzscheiben Nr. 6095840 der Fa. H-R., geliefert von Fa. Orimex. Auf der Webseite der Fa. Stock & Stein und im Teilegutachten findet man genauere Informationen über die Spurverbreiterungen System DRA mit Gewindebuchsen. |
Nach der Transilvania-Trophy 2010 (Sparte Hobby) zeigte sich, dass die Stahlbüchsen schon korridieren und zu rosten anfangen. Also schon die Neuteile konservieren. |
6.8 Reifen-Aufstieg (Radauftritt): |
Mit zwei M8-Schrauben wird noch eine Trittplatte aus Alu-Riffelblech auf die zwei Stege mit M8-Gewinde geschraubt. Noch grundieren und streichen, fertig. |
Er bewährte sich während der TAT2010 bei kleineren Reparaturen, z.B. an der Scheibenwaschanlage. |
6.9 Schneeketten: |
Sollte mal der 280GE im Winter gebraucht werden, sind Schneeketten nicht zu verachten. Beim Bundeswehrteile-Händler Fa. Westenthanner holte ich mir zwei Ketten für die Silverstone MT117 285/80 R 16 Tubetype (Schlauch S 7.00/7.50-16 AS oder Conti TR15 7.00-9.00-16 - 22,47 Euro mit MwSt.). Zur Montage der Ketten eignet sich auch der Felgenadapter für den Hi-Lift.
siehe auch den Schneekettentipp und Zivilisierung des 280GE! |
7. Bremse: |
Alle Bremsen müssen
überholt werden. Die Bremsschläuche aus Gummigewebe
werden durch Stahlflexleitungen ersetzt. Zunächst ist die
linke Vorderradbremse dran. Auch hier wieder Pfusch, so beim
Haltebolzen der Federbleche und den Nutmuttern. Das Radlagerspiel
ist viel zu groß, die Lager werden ersetzt. Alle Arbeiten sind im Kapitel "Bremsen" beschrieben. |
8. Lenkrad: |
Das Lenkrad ist wie beim G üblich, mit einer Mutter (27 mm) auf der Kerbverzahnung befestigt. Die Prallplatte auf dem Pralltopf ist nur gesteckt. |
Die Lenkradunterseite zeigt den zweifachen Schleifkranz für die Hupe. In der Lenkradnabe stehen dazu zwei Schleifer hoch. |
9. Scheibenwischerachsen 280GE: |
Linkes Lager: An die linke Wischerachse kommt man vernüftig nur nach Abbau des leider einteiligen Armaturenbretts. Ich habe es für zukünftige Demontagen geteilt, wie im Tipp Armaturenbrett beschrieben. |
Die alten Wischerarme (A0018201144 - 25,50 Euro ohne MwSt.) und Wischer (Bosch-Twin Nr. 375, 12,99 Euro ohne MwSt.) wurden durch die vom 463 ersetzt. Hinzu kommt die Abdeckung der Wischerarme (A4638240019 - 13,04 Euro ohne MwSt.) (siehe Tipp 21: Wischer 460/463) |
10. Längs- / Querlenker (Schubstrebe / Panhardstab): |
10.1
Querlenker Hinterachse: Der Bericht ist im Tipp Querlenker (Tipp 98-4.htm) enthalten. siehe auch Tipp Nr. 53: Querlenker 240GD |
10.2 Spur- und Lenkstange:
Der Bericht ist im Tipp Spur- und Lenkstange (Tipp 98-4.htm) enthalten. Viele Einzelheiten dazu finden sich im Tipp Spur- und Lenkstange beim 240GD/G270CDI/G55AMGK, auch die Bezugsquelle (Fa. Kindermann) für die Staubschutzkappen. |
11. Gaspedal und Gestänge: |
Die angerosteten Muttern der beiden Schrauben im Motorraum sind nur schlecht erreichbar. So wurden zwei Schrauben als Stehbolzen angeschraubt und das Lager dort befestigt. Auch beim 240GD wird das gleiche Gaspedal verwendet (siehe Tipp29.htm). |
12. Stauchring und Radlager Hinterachse: |
Stauchring: Original und
FAG siehe auch Tipp21c: Hinterachse 240GD Den Reparatursatz A6013500468 - 104,36 Euro ohne MwSt. für das Lager der Steckachse gibt es auch billiger von der Fa. FAG im Zubehörhandel: FAG-Nr. 713667560. Allerdings fehlt dem FAG-Stauchring der gelbliche Zellpolyurethanring (Stauchring links) und der Dichtring ist nicht eingepresst. |
13. Sitz und Gurte: |
Der Schalensitz ist mit Schroth-Gurten (Ralley 3
asm) ausgestattet. ASM bedeutet "anti submarining". Damit
wird verhindert, dass der Fahrer unter dem Beckengurt
durchrutscht. Eine pdf-Einbauanweisung gibt es auch bei Schroth-Deutschland. |
Vor allen Dingen war die Schweißerei wirklich Pfusch (Flacheisen stumpf aneinander geschweißt und die Raupe wieder flach geschliffen, also letztlich ein Sicherheitsrisiko!) |
Der Sitzunterbau (hier der Fahrersitz) ist nun aus 4 mm V2A-Rechteckprofil (20x40x2 mm) gefertigt und ergibt eine um 4 cm höhere Sitzposition. Noch sind die alten Verbreiterungen angeschraubt. |
Aus 4 mm dicken V2A Reststücken werden mit der Flex die Teile für die Sitzschienenverbreiterung ausgeschnitten. Die Ecken sind gerundet und abgeschrägt. |
Die Verbreiterungen aus 4mm V2A sind nun stabiler als das originale Mercedes-Klappgestell. Auch die Sitzposition passt. |
Inzwischen ist mir die Fahrer-Sitzposition zu hoch, das Lenkrad verdeckt die Blinkeranzeige. Die Rechteckprofile (40 x 20 mm) habe ich nun um 90 Grad gedreht (8 mm Löcher auf der flachen Seite) auf die Sitzkonsole geschraubt. Man sitzt also 2 cm tiefer. Ohne die Rechteckprofile geht es auch. |
Beifahrersitz: Wie man es schafft, dass der Anschlag im Klappgestell des Beifahrersitzes um 90 Grad verbogen wird, ist mir ein Rätsel. Also zurückbiegen und neu verschweissen.Die nach vorne klappbare Sitzkonsole des Beifahrers wird nun mechanisch entrostet und mit Brunox behandelt. |
14. Kühlerausbau: siehe Tipp 98-5 |
15. Abenteuer
Ölwanne: Die Ölwanne ist undicht. Sie wurde geschweisst, siehe Bericht. |
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16. Motorölkühler:
Beim Motorölkühler ist der untere Anschluss undicht, da wurde wahrscheinlich auch was verändert (rote Pfeile). Wie sich zeigte, war wiedermal Pfusch angesagt. Ein undichter Gewindestutzen mit Lederdichtung verdeckte den kaputten Gewindeanschluss am Ölkühler. Ein neuer Motorölkühler löste das Problem, siehe Bericht. |