8. Ventileinheiten: Sperr- und Regelventile ABC (Active Body Control) Typ 230.4: z.B. SL55AMG: 230.474 - 7/2002 sl55amg-ventil2.htm: Letzte Änderung am 08.05.17 / 13.04.17 / 16.01.17 / 21.10.16 / 29.01.15 / 30.06.14 / 12.05.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - Stichwörterverzeichnis R230 Stichwörterverzeichnis Webseite Stichwörterverzeichnis: ABC R230 - Gesamtübersicht: ABC R230 Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. Bei Arbeiten an der Active Body Control (ABC) besteht Verletzungsgefahr durch Hochdruck in den Hydraulikleitungen (vorher Druck ablassen) und durch selbständige Bewegungen der Karosserie. |
Übersicht: 8. Ventileinheiten: Sperr- und Regelventile ABC (Active Body Control) Typ 230.4 |
1. Ventileinheit Y36 für ABC-Federbein (Sperr-, Regelventile):
Übersicht: GF32.50-P-4200A Anordnung: GF32.50-P-4200-01SL |
Aufgabe:
Die Ölstrommenge zu und von dem Federbein und damit die Länge des Federbeins bestimmt das Regelventil. Das Sperrventil sperrt die Zuleitung zum Federbein und verhindert ein Absinken des abgestellten Fahrzeugs. Bei stehendem Fahrzeug, laufendem Motor und Systemdruck von 180-200 bar werden die Sperrventile nur geöffnet, wenn be- oder entladen wird. Wird vom Steuergerät ESP (N47/3) ein Geschwindigkeitssignal erhalten, öffnen die Sperrventile. Aufbau: GF32.50-P-4200-02A Vorder- und Hinterachse besitzen die gleiche Ventileinheit. In jeder Ventileinheit sind je ein Sperr- und ein Regelventil für das linke und rechte Federbein enthalten. Ohne Stromfluss sind die Regel- und Sperrventile geschlossen. |
Übersicht Hydraulikschema: GF32.50-P-2000A
Einzelheiten zum Hydraulikschema und die Legende dazu sind hier. |
1.1 Funktion: GF32.50-P-4200-03A
Sperrventile: Aufgrund der Restleckage der Regelventile verhindern die in Reihe zu den Regelventilen geschalteten Sperrventile ein Absinken oder Anheben des Fahrzeugs im abgestellten Zustand. Im Fahrbetrieb werden die Sperrventile immer dann geöffnet (bestromt), wenn die Regelventile einen Regelvorgang des Federbeins durchführen, daher verringern stromgeregelte Ventilendstufen im Steuergerät die Verlustleistung in der Magnetspule. Beim Öffnen (Push-Phase) fließt zunächst ein erhöhter Strom, der dann für die Haltephase verringert wird. Beide Mikrorechner im Steuergerät (redundante Abschaltung) können die Sperrventile abschalten. Diese Funktion der Sperr- und Regelventile ist in der Video-CD CBT Global Training, vom Mai 2002 Nr. 1290 4025 00 beschrieben und mittels animiertem Hydraulikschema dargestellt. Regelventile: Die Regelventile sind Servoventile (Linearmotorventile) und als 3/3-Wegeventile aufgebaut. Stromlos steht der doppelt federbelastete Ventilschieber in Mittelstellung. Je nach Richtung des Stromflusses schaltet das Ventil auf Zufluss des Öls zum Federbein (Plunger fährt aus) oder auf Öl-Abfluss aus dem Federbein zum Rücklauf (Plunger fährt ein). Vier stromgeregelte Endstufen im ABC-Steuergerät N51/2 in H-Schaltung steuern die Regelventile an. Zur Verringerung der Verlustleistung werden die Magnetspulen mit einem pulsweiten moduliertem Strom (PWM-Ansteuerung) geregelt. Beide Mikrorechner im Steuergerät können die Regelventile beim Versagen der PWM-Ansteuerung abschalten (Redundanz). Zwei Zuleitungen kommen von der Ventileinheit Druckversorgung und vom Druckspeicher der Achse. Je eine Leitung führt zum Federbein. Leitungskennzeichnungen: Auf den Ventilblöcken sind Leitungskennzeichnungen vorhanden: FB1 = Federbein links, FB2 = Federbein rechts, P = Druckleitung von Pumpe, SP = Druckleitung zum Druckspeicher, T = Leitung zum Ausgleichsbehälter. |
3. Druckspeicher:
Jede Ventileinheit hat einen eigenen Druckspeicher (Hydraulikschema Nr.4 und Nr. 14) der zur schnellen Druckerhöhung verwendet wird, siehe auch Druckversorgung. Funktion: GF32.50-P-4200-03A, siehe auch Teil 5: |
4.1 Ventileinheit Y36/1 Vorderachse:
Bei Arbeiten an der Hydraulik beachten: AH3250-P-0001-02A Ventileinheit aus-, einbauen: AR32.50-P-0001R Unbedingt die farbliche Codierung der elektr. Stecker an den Ventileinheiten und an den hydraulischen Anschlüssen beachten oder neu kennzeichnen . Nach dem Einbau einer Ventileinheit ist das Fahrzeug zur Entlüftung der Hydraulik ca. 15 mal in Stufe 2 hochzufahren und wieder abzusenken, siehe ABC-System befüllen/entlüften: AR32.50-P-0021N, Arbeitschritte 7/8. Leitungskennzeichnungen: FB1 = Federbein links, FB2 = Federbein rechts, P = Druckleitung von Pumpe, SP = Druckleitung zum Druckspeicher, T = Rücklaufleitung zum ABC-ÖL-Ausgleichsbehälter (Vorratsbehälter). |
4.2 Ventileinheit Y36/2 Hinterachse:
Ventileinheit aus-, einbauen: AR32.50-P-0002R siehe auch EPC-Bild der Leitungen. Die vier kurzen Hydraulikleitungen am hinteren Ventilblock besitzen drehbare Schnellverschlüsse. |
230.474 bis F12282, bis 30.03.2006:
R = Rücklaufleitung: A2309970552 D = Druckleitung zum Ventilblock: A2309970453 FB2 = Leitung zum Federbein hinten rechts: A2309970852 FB1 = Leitung zum Federbein hinten links: A2309970752 |
Man sollte zuerst den Haltebügel der Hydraulikleitungen abschrauben, dann die Mutter oben an der Trägerplatte. Die Trägerplatte kann man dann herausziehen. Die Druckleitungen P (von Tandempumpe) und SP (Druckspeicher Hinterachse) erst nach 15 Min Wartezeit abbauen (dann erst drucklos). Unbedingt die farbliche Codierung der elektr. Stecker an den Ventileinheiten und an den hydraulischen Anschlüssen beachten oder neu kennzeichnen. |
Druck-, Rücklaufspeicher, Ventileinheit: |
Mit der hinteren Ventileinheit sind auf dem Träger auch der Druck- und der Rücklaufspeicher angeschraubt. Es gibt vier Anschlüsse mit Schnellverschluss. |
4.3 Y-Stück / Verteiler: mit Temperatursensor:
siehe Teil 6: Leitungen / Abschnitt 3.2. |
Dazu wurde ein neues Schutzblech mit geändertem Mittenfalz über den vorderen Ventilblock eingebaut: EPC-Bild-Nr. 370, A2303270286 - 10,43 Euro ohne MwSt. |
5.1 Aufbau Ventilblock:
Typ: 230.474 bis 30.03.06, F122820: |
Die Bilder zeigen den alten Ventilblock A2303200358 mit den einzelnen Regelventilen (links Y361y1, rechts Y36/2y1 und den Sperrventilen (links Y36/1y2, rechts: ). |
Beim neuen Block A2203201258 - der Fa. RAPA bilden die 2 Regel-/Sperrventile eine Baueinheit. |
5.2 Aufbau Regelventile:
Typ: 230.474 bis 30.03.06, F122820: |
Für das Regelventil sind in der Bohrung im Ventilblock drei Kammern stufenförmig übereinander angeordnet.
Beim Regelventil ist die unterste Kammer mit der Druckleitung P (Systemdruck bis zu 200 bar) verbunden. Die mittlere Kammer führt zum Sperrventil und somit zum Federbein. Die obere Kammer mündet in den Rücklauf. Nur das innere kleine Ventilstück im Regelventil steuert, vom Magnetfeld bewegt, den ABC-Ölfluss von der unteren Kammer zur mittleren Kammer (zum Sperrventil/Federbein) oder den Ölfluss von der mittleren zur oberen Kammer, dem Rücklauf. Mit der Diagnose können die Sperrventile einzeln ein bzw. ausgeschaltet werden. Die Regelventile können in Stufen in beide Richtungen angesteuert werden. Siehe auch Abschnitt 7. |
5.3 Aufbau Ventilblock Sperrventile:
Typ: 230.474 bis 30.03.06, F122820: |
7. Diagnose: Ventil-Ansteuerungen:
Funktionstest /Ventil-Reinigung mit Diagnose: Man kann mit der Diagnose für jedes Federbein die Regel- und Sperrventile (z.B. vorne links Y36/1y1) kontinuierlich ansteuern ( + und - ) und die Sperrventile (z.B. vorne links Y36/2y1) schalten (AN - AUS). Dabei werden der ABC-Öldruck und der Stromfluss des Ventils gemessen und angezeigt. Der Innenwiderstand der Magnetspule des Ventils beträgt 3,5-7 Ohm. Etwas undichte Sperr-Ventile können so auch oft gereinigt werden, um ein Absinken zu verhindern. siehe auch die Videofilme dazu. |
Von MB-USA gibt es eine Arbeitsanweisung von 2008 (Hinweis von Klaus, Danke! (Saharaman), sl-r230-forum.de), wenn sich das Fahrwerk absenkt. |
8. Hinweise zum Entlüften:
siehe Zischgeräusche. |
9. Sperrstellung:
Beim Aufbocken des Fahrzeugs zum Radwechsel und auf der Hebebühne wird eine Entlastung der Federbeine (Steuerdruck) erkannt und mittels softwareseitiger Radlasterkennung (Setzen eines Softwareflags) werden die Sperrventile geschlossen und die Reglerventile nicht mehr angesteuert (Mittelstellung). Die Sperrstellung wird bei Bewegung des Fahrzeugs wieder gelöscht, siehe GF32.50-P-4500-02A, Abschnitt Funktion Sperrstellung. siehe auch: Aufbocken, Hebebühne: |
zurück zum Anfang |
Validation für HTML 4.01 - diese Seite validieren: |