Restauration: Aufbau:
280GE 460.232, Bj. 1984 tipp98-6.htm Letzte Änderung am 17.04.2016 / 13.12.2015 / 31.12.2011/ 10.03.2010 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - zur Auswahl 280GE - Stichwörterverzeichnis Mercedes Geländewagen Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
Übersicht: |
1. Kotflügel - Alu-Riffelblech: |
Als erstes Hohlnieten aufbohren, Silikon abkratzen und mit Silikonentferner abwaschen.Dann abschleifen, chemisch entrosten und grundieren. Lackiert wird später. |
Das Aluriffelblech, angeschraubt mit V2A-Schrauben, hat jetzt mittels V2A-Beilagscheiben etwas Abstand zum Kotflügel. So kann zum Trocknen Luft dazwischen. Siehe auch den Tipp Elektrik: Blinker. |
2. Serviceöffnung - freier Zugang: |
Beim Ausbau der Ölwanne zeigte sich, dass die linke Motorseite sehr verbaut ist, besonders der Raum hinter der Lenkhilfpumpe und unter der KA-Jetronik. Die vordere Verschraubung des Druckschlauchs vom Ölfilter zum Ölkühler war defekt (Pfusch der Vorbesitzer). Damit der Ölschlauch erneuert werden konnte, wurde der untere Teil der Innenwand des linken Kotflügels heraus getrennt. Diese Teile werden später wieder angeschraubt (Serviceöffnung). |
Die Bremsleitungsverteiler und das Vordruckventil können ausgebaut und restauriert werden. Auch das Kugelgelenk vom Gaspedalgestänge und der Kabelverhau/Leitungen sind zugänglich. |
3. Luftloch: |
Der marode hintere Schwellerabschnitt neben dem Rahmenrohr wird nicht benötigt. Die Kotflügelabdeckung ist groß genug. Also wird das Eck weggeschnitten. |
Nun kann auch der Adapter vom 240GD in das Rahmenrohr gesteckt werden. Die Aufnahme vom Hi-Lift passt da auch in das Rohr. |
4. Beifahrer-Bodenblech: |
Das Bodenblech vor dem Beifahrer und der Getriebetunnel sind entrostet und gestrichen. Verwendet habe ich RAL 6003, olivgrün - matt, Kunstharzfarbe, von Mipa (siehe Einzelheiten zur Farbe). Später wird feingeschliffen und mit der Rolle eine 2. Schicht aufgetragen. Eventuell wird das ganze Fahrzeug so gewalzt. |
5. Fahrer-Bodenblech: |
Mit der Flex wird radikal verrostetes Blech weggeschnitten. Optimal wäre es jetzt, die Rostteile zu sandstrahlen. Es genügt aber den Rost mit Brunox zu stoppen und nach dem Schweißen den Träger innen mit Sprühöl oder Fluidfilm zu "fluten".
Vor allen Dingen müssen mehrere etwa 3-4 cm große Luftlöcher bei jedem Träger im Bodenblech angebracht werden. Die kann man ja mit den Gummistöpseln verschließen. Ebenso wichtig sind die Wasserabflußlöcher. Mein 240GD bekam vor 20 Jahren diese Umbauten und hat seitdem keine Durchrostungen an diesen Stellen, siehe den Bericht 240GD entrosten. |
Zuerst wird aus Pappe ein Muster des ersten Blechteiles geschnitten und gefalzt. Bequem geht es mit der Hebelschere, aus 1 mm Blech dieses Teil zuzuschneiden. |
Nach dem Einpassen kann geschweißt werden. Der Nachbau entspricht fast dem originalen Blechteil. Das Wetter war noch so schön, dass man im Freien arbeiten konnte (15.12.2008) |
Nach dem Schweißen und Glätten der Schweißnähte wird mit Brunox Rostschutz konserviert. Nach dem Trocknen anschleifen und lackieren. |
7. Restauration Beifahrer-/Fahrertür: |
7.1 Beifahrertür: |
Mit der Flex muß hier radikal bis zum gesunden Blech ausgeschnitten werden. Die Digicam hatte leider nun einen Defekt, aber ein Ersatz ist schon da. |
Als Anlagefläche dient ein Vierkantrohr. Da ich keine so große Abkantbank habe, wird in kleineren Abschnitten die Türunterkante aufgebaut. |
Anstelle der Türschlitze habe ich drei Öffnungen mit dem Schälbohrer in die Türunterseite gesetzt. Mit den üblichen Gummistöpseln können die Löcher dann verschlossen werden. |
7.1.1 Türscharnier
Das untere Scharnier ist sehr schwergängig. Obwohl ein kleiner Schmiernippel vorhanden ist, wurde das Scharnier nie abgeschmiert. Also mit einem 5 mm Bohrer ein Loch bis zum Scharnierstift bohren und Rostlöser zugeben. Nach wenigen Bewegungen ist das Scharnier wieder freigängig. Auch das obere Scharnier wird gängig gemacht. Die Anlageflächen für das Scharnier an der A-Säule sind auch rostfrei. Der Umbau der Türscharniere (an der Tür geschraubt anstatt geschweißt) steht im Bericht Tipp 109. |
7.2 Fensterheber:
Nach einigem Gebrauch hatte plötzlich der rechte Fensterheber seinen Dienst beim Hochkurbeln der Scheibe eingestellt. Das Seitenfensterglas wird sowieso durch Polycarbonat ersetzt. Alles weitere dazu findet sich hier im Tipp Seitenfenster. |
7.3 Fahrertür:
siehe auch Bericht: Türscharniere ersetzen (an Tür anschraubbar) und fast neue Fahrertür. |
Die Fahrertür ist nur unten stark angerostet, also nur säubern und den Korrosionsschutz nachbessern. Nur der Türgriff zeigt Rost. Auch der Spiegelhalter ist wie neu. Die Federrastung wird geölt und alles mit Wachs geschützt. Die Scharniere sind an der Tür noch angeschweißt. Das untere Scharnier ist ausgeleiert und muß ersetzt werden. Dabei wird gleich auf die nur noch angeschraubten Scharniere umgebaut, siehe hier. |
Die Türrahmen zeigen auf beiden Seiten unten an der B-Säule Durchrostungen. Da wird ein Stück passend gebogenes Blech eingeschweißt. |
7.4 Türgriff: |
Auch der Türgriff mit Schließzylinder bedarf einer Überholung. Schaut alles schlimm aus, läßt sich aber überholen ohne dass man Neuteile kaufen muß. |
Mit den Altteilen von früheren Türgriffaktionen beim 240GD entstand ein fast neuer Türgriff. Auch die kleinen Schliessplättchen (siehe Bericht beim 240GD), wurden in einen noch guten Zylinder umgesetzt |
7.5 Türkontaktschalter: |
Die beiden Türkontaktschalter (alt: A0008213252, neu: A2018202110 - 4,00 (alt: 2,61 Euro) sind durch Korrosion und Alterung des Kunststoffes unbrauchbar, siehe Beschreibung im Licht-Tipp. |
8. Haltegriff Fahrer: |
9. Rahmenlängsholme: |
Vorne: Hinter dem Unterfahrschutz sind an den Enden der Rahmenlängsholme große Öffnungen. Im Geländeeinsatz läuft dadurch der Rahmen mit Schlamm voll, wenn der "G" mal auf im Schlammloch festsitzt. Im Winter gelangt Salzwasser in den Rahmen (eingebaute Durchrostung). Bei meinem 280GE war alles mit Lehm aufgefüllt. Mit Pressluft, Drahthaken und Industriestaubsauger habe ich den Dreck aus dem Rahmenlängsholm entfernt. |
Auch beim 463 sind noch immer diese Löcher vorhanden. Ich habe sie bei der Konservierung des neuen G55AMG ebenfalls verschlossen, siehe hier. |
10. Trennwand: |
Da die Unterkante der Trennwand angerostet ist, wird sie ausgebaut. Ein PUCH-Aufkleber ist noch vorhanden. |
Nach dem Lösen der Tankbefestigung kann der Heckboden unter dem Tank von der "Sandpapierfarbe" gereinigt, entrostet und neu gestrichen werden. |
Im dritten Bild sieht man noch die stümperhafte Reparatur der durchgerosteten Auflagestelle der Rückbanklagerung mit Alublech und Hohlnieten, die von den Vorbesitzern durchgeführt wurden. Ich habe da solide Bleche eingeschweißt. |
Alles neu:
An der Trennwand sind nun der Vorratsbehälter für die Differenzialsperre und der Feuerlöscher montiert (dort sind weitere Bilder der Trennwand). |
Die 12V-Stromsparlampen sind im Tipp 12 Elektrik beschrieben. |
11. Dach:
siehe auch Dachgepäckträger 280GE |
11.1 Astabweiser: |
Die Vorbesitzer hatten vom Dach nach vorne mal Seile als Astabweiser gespannt. Oben am Dach war links eine Öse angenietet und rechts eine Beilagscheibe als Ring angeschweißt. Der Pfusch musste weg. Die Seile werden dann am Außenkäfig befestigt. Die neuen Astabweiser sind hier beschrieben. |
11.2 Gummileiste: |
Über der Windschutzscheibe befindet sich eine dicke Gummileiste. Rechts und links sind zwei Kappen aufgenietet. Die Hohlnieten sitzen in einer Aluprofilschiene. Die Nieten bohrt man aus. |
Diese Schiene ist mit Klammern am Dachfalz aufgeschoben. Die Klammern sind verrostet. Die Gummileiste sitzt in einer Aluprofilschiene. |
Der Dachfalz wird entrostet und lackiert. Ein schmaler Kantenschutz A0019877625 - 4,87 Euro ohne MwSt. je Meter, siehe weiter oben: Trennwand wie an der A-Säule schützt beim Anlegen der Motorhaube und den Falz vor Nässe. |
12. Motorhaube - Dämpfung: |
Als Schallschutz gibt es für die Motorhaubeninnenseite vom 280GE eine Dämpfung A4606820060 - 187,27 (alt: 148,12) Euro ohne MwSt. zum Einkleben. Die Dämpfung vom neuen G350CDI könnte auch passen. Sie ist etwas dünner und billiger: A4636820260 - 159,03 (alt: 125,77 Euro) ohne MwSt..
Die beiden Metallverstärkungsbänder zieht man einfach in der Mitte von der Haube weg und zieht sie an den Enden aus den Halteschlitzen. |
13. Trittplatten auf der Motorhaube: |
14. Motorhaube neu lackiert:
Die weiße Motorhaube reflektierte das Licht der neuen "Arbeitsscheinwerfer" unangenehm ins Fahrzeuginnere. Daher strich ich die Motorhaube mit der grünen Bundeswehrfarbe. Dabei wurde auch das Lüftungsgitter demontiert und die Scheibenwaschanlage verbessert. |
Die grüne Bundeswehrfarbe gibt es z.B. bei www.militaerlacke.de, Einzelheiten dazu siehe hier. |