240GD Restauration 2015 : Teil 6 tipp101-6.htm Letzte Änderung am 28.04.2016 / 16.12.2015 Copyright Dr. Hans Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. TMG Paragraph 5/6 Startseite www.hanshehl.de - Stichwörterverzeichnis Geländewagen / Webseite Stichwörterverzeichnis R230 Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder bzw. meine Teileangebote. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
Restauration 2015 Teil 6: |
1. Hinterachse:
Im Oktober 2015 beginnt nun die Restauration Teil 6. Die Hinterachse soll sandgestrahlt und lackiert werden. Ausgebaut und teilrestauriert hatte ich die Hinterachse schon 2014. |
2. Abstützungen:
Die Abstützung am Rahmen erfolgt vierfach, also genügend Sicherheit. Es werden auch die Adapter für das Rahmenquerrohr verwendet. |
3. Ausbau der Hinterachse:
Der Ausbau der Hinterachse ist problemlos, da alle Schrauben durch den vorjährigen Ausbau leichtgängig sind. Siehe auch Ausbau der Steckachse. |
5. Federteller / Feder:
Die kleine Durchrostung am rechten unteren Federteller an der Hinterachse wird zugeschweißt. |
6. Achsständer:
Vor Jahren baute ich mir einen Achsständer, den ich jetzt wieder brauchte. Damit kann die Achse ohne großen Kraftaufwand gedreht werden. Auch die Sandstrahlfirma Haimerl.de verwendete ihn. |
7.1 Differenzialöl einfüllen:
siehe auch Ölinfo. Von Hazet in 42857 Remscheid gibt es eine Öl/Benzin-Pumpe Art.2162-6 bei ebay. Diese eignet sich gut zum Befüllen des Differenzials. Allerdings sollte man das Differenzialöl vorher anwärmen (Zimmertemperatur), da man sonst relativ viel Kraft aufwenden muss um das doch sehr dickflüssige Öl (OMV gear oil LS SAE 85W-90 GL5) anzusaugen oder heraus zudrücken. Früher verwendete ich einen Trichter mit Schlauch, siehe beim 280GE. Ölablass-, Öleinfüllschraube am Achsgehäuse; 460,461,463 Anzugsmoment: 95 Nm: AP33.00-P-3301G. Typ 460, 461: Vorderachse 730.3: BB00.40-P-0235-00A |
8. Tankschutzblech aus V2A:
Da das Tankschutzblech an den Rändern schon stark angerostet ist, habe ich mir bei einem Metallbaubetrieb ein Edelstahlblech abkanten lassen. |
8.2 neue V2A-Tankhaltebänder:
Aus einem langen V2A-Abfallstreifen, etwa 13 cm lange V2A-M8-Gewindestangestücke und etwas stärkere Haken werden Tankhaltebänder nach den alten Mustern gebaut. |
8.4 fertig: Tankschutzblech eingebaut:
Die Ecken des Tankschutzbleches wurden abgeschrägt und die lange Vorder- und Rückkante mit Abschnitten eines Kantenschutzes versehen. Zwei 5 mm dicke Gummistreifen liegen quer (wie die Tankhaltebänder) als Unterlage zwischen Schutzwanne und Tank. |
9. Hinterachse restaurieren:
Die Hinterachse ist von der Fa. Haimerl Sandstrahlen in Altfrauenhofen im Nordosten Münchens sandgestrahlt, mit Epoxy-Harz-Farbe grundiert und mit der 2k-Farbe RAL 1002 (von Mipa, mit H-Härter) lackiert. Kleinere Stellen müssen nachbehandelt werden, wie der Zapfen für das Gestänge der ALB-Regelung oder die kleinen Schürfstellen durch die Achshalterung (siehe Sandstrahlfirmen). Die Schutzkappen für das Achsrohr haben sich bewährt. |
Das Bremsträgerblech war schon früher restauriert. Die Papierdichtung wird vor dem Einbau beidseitig eingefettet. |
10. Differenzialsperre:
Die elektrischen Anschlüsse der 2014 überholten Differenzialsperre an der Hinterachse waren ohne Schutzhülle angesteckt und nach dem Winter 2014/2015 schon völlig korridiert. Es musste wieder der Kabelschutz mit der Gummitülle mit neuen Steckhülsen eingebaut werden. Allerdings waren die Kupferlitzen der beiden Kabel dunkel oxidiert. Abschmirgeln mit Schmirgelpapier und reinigen mit Kontaktspray waren notwendig. |
Der Metallring war verrostet. Ein Kupferdichtring 22 x 18 x 1,5 mm löst das Problem und rostet nicht. |
Da ich den Gummischutz seitlich aufgeschnitten habe, können die Kabel probeweise eingelegt werden. Kupferring und Anschraubring fehlen. |
11. Türschalter:
Beim Öffnen der Fahrer- bzw. der Beifahrertür schaltet sich nur manchmal das Innenlicht an. Die Türschalter in der A-Säule werden ausgebaut, dazu müssen nur die obere und untere Kante des Schalters etwas zusammengedrückt (1. Bild, rechts und links drücken) und der Schalter herausgezogen werden. |
Der Schalter kann leicht zerlegt werden, dazu das Unterteil abhebeln. Die Kontakte mit Kontaktspray reinigen. Der Schalter A2018202110 - 4,00 (alt: 2,07) Euro ohne MwSt. ist auch beim Trophy-280GE von 1984 verbaut, siehe hier. |
12. Kardanwelle (Gelenkwelle) Verteilergetriebe - Hinterachse:
Es ist noch die erste Hinterachs-Gelenkwelle von 10/1979 im 240GD. Nun brummt sie nach über 480.000 km etwas und wird durch eine Neuanfertigung von der Fa. Welte-Wenu GmbH in 89231 Neu-Ulm, Ahornstr. 1-7, ersetzt, da von Mercedes nicht mehr lieferbar. Die Kreuzgelenke klappen auch von alleine nach unten, sind also verschlissen. Eine Übersicht der beim 240GD verbauten Kardanwellen (bis Ident-Nr. 22529), also etwa von 1979 - 1981, ist hier. Die Gelenkwelle A4604101904 (zusammengeschoben 616 mm lang) hat den 90 mm-Flasch mit 6 Schrauben. |
12.1 Neuanfertigung Kardanwelle:
Ich ließ mir die 616 mm lange Gelenkwelle (A4604101904) entsprechend den ersten G-Gelenkwellen nachbauen, also mit der Zentralschmierung und den wechselbaren Kreuzgelenk-Lagern mit Seegerring. So ist auch eine ältere Gelenkwelle vom 280GE aufgebaut. Länge des Schiebestücks 70 mm. |
Bestell-Nr. 102100207575L0616 HW-Hauptgelenkwelle 90/6-8 - 90/6-8 Lc.616/70: 567,39 Euro ohne MwSt. und Versand. Sie wurde innerhalb von 2 Tagen geliefert. |
Eine V2A-Blechscheibe kann nicht zwischen den Flanschen verwendet werden, da die Flansche am Verteilergetriebe oder Differenzial einen Steg zur Zentrierung haben. |
Ebenso habe ich es mit einem 14-15er Gabelschlüssel gemacht. Nun hat man auch die Hebelarmwirkungung für leichteres Lösen und Anziehen (35 Nm) der 8 Muttern/Schrauben (90 mm-Flansch), siehe auch hier.
Mit Schrumpfschlauch kann man die Handgriffe machen. Die Gabelspitzen der Schlüssel sollte man um 1-2 mm kürzen. Die 35 Nm kann man nun mit normaler Kraft ziemlich genau von Hand erreichen. Hebt man eine Achsseite leicht an (Rad drehbar), kann die Kardanwelle von Hand gedreht werden (ich habe keine Hebebühne, aber eine Grube). |
12.3 alte Kardanwelle 6-Loch-Flansch: |